371040 Hochschulorchester (Ü) (WiSe 2002/2003)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Bei kaum einem Komponisten ist die Diskrepanz zwischen der kompositorischen Faktur seiner Werke und deren klanglicher Erscheinung ähnlich groß wie bei Johannes Brahms. Wer sich Brahmsens Kammermusik oder seiner Sinfonik ausschließlich mit den Ohren nähert, erlebt vor allem ein Gewoge verschiedener, überwiegend aber dunkel getönter Stimmungen, ein Brausen der Emotionen, schwankende Bewegung in einem oft unübersichtlichen, ja verschwommenen, nicht selten ungegliedert erscheinenden Ganzen. Demgegenüber sind seine Partituren fast immer Musterbeispiele an planender Rationalität, Kopfgeburten eines vom Glauben an die Berechenbarkeit des Kunstwerks durchdrungenen Geistes, in denen noch die unbedeutendste Begleitfigur gleichsam den Nachweis ihrer Daseinsberechtigung antreten zu wollen scheint. Wenn Brahms je zu Recht unter die Romantiker gezählt werden konnte, dann einzig wegen des Klangergebnisses, das seine Werke bei ihrer Aufführung aus sich entlassen ? nach dem kompositorischen Text zu urteilen und nach dem Schaffensprozeß, der diesen hervorbrachte, wäre er eher mit Bach und Haydn zusammen in eine Klasse der musikalischen Konstruktivisten einzuordnen, bei denen das Kunstwerk aus intellektuellem Kalkül hervorgeht. Dieser Brahms, der nach dem Zeugnis seines einzigen Schülers selbst den gelungensten Einfall verwarf, weil er Geschenk einer glücklichen Eingebung, nicht verdienter Ertrag geistiger Arbeit wäre, entdeckt sich nicht leicht vor dem CD-Player oder im Auditorium des Konzertsaals: er will aus Noten studiert, durch den Abtrag der mächtigen Schichten ihn verhüllender Klänge freigelegt werden, und eines der wirkungsvollsten Verfahren hierzu ist die praktische Erarbeitung seiner Werke.

Neben BrahmsŽ hochberühmter D-Dur-Sinfonie stellt das Arbeitsprogramm des Hochschulorchesters mit dem melancholischen Cellokonzert von Arthur Honegger eine nahezu ungespielte Komposition eines ohnedies wenig bekannten Komponisten. Nach Abstammung Deutschschweizer, entwickelte der 1892 in Le Havre geborene Honegger seinen Kompositionsstil im Kontext des französischen Modernismus, ohne sich jedoch auf dessen oftmals recht plakative Schreibweise einzulassen. Mit Brahms verbindet ihn eine ans Schmerzhafte grenzende Verehrung für Beethoven, die in seinem Komponieren vernehmlicher als bei Brahms eine Tendenz zur Disziplinierung, ja zur schöpferischen Versagung hinterließ.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 19.30-22 T0-260 Probenwochenende am 25./26.01.2003; Konzerttermin: 10.02.2003

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Kunst und Musik / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011)    
Kunst und Musik / Lehramt Primarstufe    
Kunstpädagogik / Diplom Nebenfach    
Kunstpädagogik / Magister Nebenfach    
Musikpädagogik / Diplom Nebenfach    
Musikpädagogik / Magister Nebenfach    
Studieren ab 50    

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
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Art(en) / SWS
Übung (Ü) / 3
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft / Studienfächer / Kunst- und Musikpädagogik
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1049952