Innerhalb kürzester Zeit hat sich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine hochartifizielle Lyrikproduktion ausgebildet, die (neben der Epik) ein zentrales Medium zur Diskussion von Liebeskonzeptionen und Verhaltensstandards innerhalb der höfischen Gesellschaft bereitstellt. Zu fragen ist nach den Ursprüngen und den Charakteristiken der Sonderentwicklung des hochhöfischen Minnesangs (Übernahme und Abhängigkeit von Trobadour-/Trouveres-Liedern), nach dem ihn tragenden Stand (Kulturerscheinung des gesamten Adels oder einzelner Schichten) und den Aufführungsbedingungen. An ausgewählten Liedern werden zentrale Begriffe und Topoi, Motivik und Gattungszusammenhang diskutiert. Hierbei wird insbesondere auf Entwicklungen bei der Minnekanzone, dem Tagelied, und den dialogischen Liedern (Frauenstrophen) eingegangen. Minnelieder mit Bezug zur höfischen Epik (Tristan-Lieder) oder die im ländlichen Handlungsbereich angesiedelten Vagantenlieder (Carmina burana) und Lieder Neidharts erlauben Einblicke in angrenzende Literaturbereiche bzw. veränderte Erwartungshaltungen des Publikums.
Leistungsnachweis: Referat.
Textgrundlage: Des Minnesangs Frühling. I. Texte. Hrsg. von H. Moser und H. Tervooren. 38. Aufl. Stuttgart: Hirzel 1988.
Zur Einführung: Peter Wapnewski: Waz ist minne: Studien zur Mittelhochdeutschen Lyrik. 2. Aufl. München: Beck 1979 (= Beck'sche Schwarze Reihe 195)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2L | 4/4 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerPoB2; BaGerP2L | 4/4 | ||||
Germanistik/Deutsch | MA/SII; LIT; AED | HS |