Das Seminar setzt die Foucault-Lektüre aus dem Wintersemester 2010/11 im Fokus von Körper und Macht fort. Der Untertitel von Foucaults bekanntestem Buch "Überwachen und Strafen - Die Geburt des Gefängnisses" lässt kaum die Reichweite seiner Analysen erkennen. Hier wird nicht nur die Entstehung der modernen Strafjustiz beschrieben, die die grausamen Marterrituale des 17. Jahrhunderts ablöst, sondern anhand von reichhaltigem Archivmaterial aufgezeigt, wie das moderne disziplinierte Subjekt entsteht. Durch ein ausgeklügeltes System von Kontrolle und Disziplinierung sowie durch die Organisation und die Architektur von Institutionen (z.B. von Schulen, Gefängnissen, Spitälern, Psychiatrien, Klöstern usw.) wird der Mensch so lange normiert, normalisiert und einteilbar gemacht, bis er zu seinem eigenen Überwacher wird. Dieses "panoptische Verfahren" der permanenten Selbstüberwachung, das schon einen Vorläufer in den christlichen Beichtpraktiken hatte, schreibt sich in unsere Körper ein: "Die Seele: Gefängnis des Körpers". Leben wir heute schon in einer Disziplinargesellschaft, in der wir uns selbst zum penibel überwachenden Gefängniswärter machen? Haben wir die wenigen grausamen Marterspektakel gegen ein System der ständigen (Selbst-) Kontrolle und Disziplinierung eingetauscht? Welche Rolle spielen hierbei pädagogische Institutionen?
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 3.1 | 3/5 | aktive Teilnahme oder EL b | ||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 3 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Studieren ab 50 |