Viele Probleme, die uns existenziell bedrängen, haben globale Ausmaße erreicht. Das ¿Weltvolk¿ wächst rasant, seine Versorgung mit Nahrung, Wasser und Energie, wie auch der Schutz des Klimas und die Erhaltung der Artenvielfalt erfordern weltweit koordinierte Anstrengungen. Manche Anzeichen deuten darauf hin, dass sich national begrenzte Gesellschaften allmählich auflösen; sie werden überformt durch globale Migrationsströme, Kapitalflüsse, ¿Weltrecht¿, internationale Organisationen und weltweit vernetzte nichtstaatliche Akteure. Eine neue Weltordnung im Zeichen der Nachhaltigkeit und friedlicher Problemlösung zeichnet sich als Notwendigkeit und Möglichkeit ab. Sind wir also auf dem Weg zu einer Gesellschaft für alle Menschen ¿ zur ¿Weltgesellschaft¿, womöglich sogar zu einem ¿Weltstaat¿?
Die absehbare Entwicklung dahin ist zumindest widersprüchlich. Die Mehrheit unserer Bevölkerung sieht in der Globalisierung mehr Gefahren als Chancen. Ein ¿Weltstaat¿ wäre für Viele aus Sorge um Demokratie, Selbstbestimmung und kulturelle Identität geradezu eine Horrorvorstellung. Die bisher geschaffenen internationalen Organisationen, wie z.B. Weltbank, Internationaler Währungsfonds, spielen eine widersprüchliche Rolle und bedürfen der Weiterentwicklung. Auch eine Weltgesellschaft wäre mit Problemen sozialer Ungleichheit, ethnischer Vielfalt, imperialer Machtentfaltung belastet und von erheblichen Konflikten durchzogen, für die Lösungen noch erarbeitet und demokratisch regulierende Institutionen noch geschaffen werden müssen.
Die im Hinblick darauf vielfach gestellte Frage ¿Was nun?¿ oder ¿Was tun?¿ ist auch eine Herausforderung an die Sozialwissenschaften. An der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld wurde eigens ein ¿Institut für Weltgesellschaft¿ eingerichtet, das zu diesen Fragen Grundlagenwissen erarbeitet. Zusammen mit diesem Institut bietet das Forum Offene Wissenschaft der Universität Bielefeld im Wintersemester eine Veranstaltungsreihe an, die unter dem Oberthema ¿Eine Welt für alle?¿ aus der Sicht verschiedener Fachrichtungen und renommierter Experten Forschungsergebnisse zum Problembereich Weltgesellschaft/Weltstaat zur Diskussion stellt.
Die Veranstaltungen beginnen am 15. Oktober. Sie sind wie immer öffentlich und finden jeweils montags von 18.15 bis 19.45 im Hörsaal 12 der Universität statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Forum gibt es im Internet unter: www.uni-bielefeld.de/forum
Zu den einzelnen Themen, Referenten und Terminen s. Anlage.
Die Veranstaltungen des Forum Offene Wissenschaft sind für alle Interessierten, insbesondere auch für HörerInnen aller Fakultäten offen. Studierenden bieten sie die Möglichkeit, einen Themenschwerpunkt aus der Sicht verschiedener Fachrichtungen zu betrachten und zu diskutieren. Für regelmäßige Anwesenheit, Beteiligung an der Diskussion und Ablieferung eines ausführlichen Protokolls mindestens.einer Veranstaltung können 2 LP erworben werden (anrechenbar als individuelle Zusatzleistung)
Informationen zur Belegung und Leistungserbringung sind im Büro U7- 234 erhältlich.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 18-20 | unveröffentlicht | 15.10.2007-08.02.2008 |
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