Wir sind nicht die letzte Generation, die den Klimawandel erleben wird, aber wir sind die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann.“ (Barack Obama)
Wahrscheinlich war nie eine soziale Bewegung so wichtig wie die heutige Jugendbewegung "Fridays for Future". Sie ist die treibende Kraft im Kampf gegen die globale Klimakrise, denn die heutigen Entscheidungsträger*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bringen trotz besseren Wissens keine ausreichenden Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg. Dabei steuern wir, wie die neuesten Klimadaten und weltweiten Klimaprognosen zeigen, auf eine beispiellose Katastrophe zu. Schaffen wir es in den nächsten Jahrzehnten nicht, die fossile Energiegewinnung hinter uns zu lassen, die Vernichtung der Urwälder zu stoppen und das kapitalistische Wachstumsmodel zu Fall zu bringen, dann setzen wir einen Weg fort, auf dem es kein Zurück mehr gibt.
Im ersten Teil des Seminars werden die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Szenarien der Klimaforschung vorgestellt. Auf dieser Grundlage wollen wir Maßnahmen diskutieren, die notwendig wären, um den Klimakollaps zumindest einzugrenzen. Dazu gehört ganz wesentlich auch die Frage, ob und wie es uns gelingen kann, einen kollektiven Mentalitätswandel einzuleiten. Nur wenn wir unsere Vorstellungen von einem guten Leben nicht mehr mit Wirtschaftswachstum, Konsumrausch und Vollerwerbsarbeit in Verbindung bringen, haben wir eine Chance, auf eine nachhaltige und klimaschonende Transformation unserer Gesellschaften.
Die düsteren Aussichten scheinen die Jugendlichen bislang nicht zu lähmen, sondern setzen ganz im Gegenteil offenkundig große Energien und ein beeindruckendes politisches Engagement frei. Dieses gilt es pädagogisch aufzugreifen, zu stärken und zu unterstützen. Aber wie kann das aussehen?
Im zweiten Teil des Seminars wollen wir uns daher die Frage stellen, welche Aufgaben und Funktionen auf uns Pädagog*innen in Zeiten der beschleunigten Klimakrise zukommen. Welche Art von Pädagogik verlangt der Blick auf den apokalytischen Horizont? Brauchen wir eine zuspitzende Klimapädagogik oder sollte das Schüren von Ängsten vermieden werden? Kann die Klimakrise in der Schule glaubhaft als ein Macht- und Herrschaftsproblem thematisiert werden, wenn Schule gleichzeitig auf das Leben und Arbeiten unter kapitalistischen Verwertungszwängen vorbereiten soll?
Wichtig ist aber auch die Frage, wie gerecht eigentlich die Klimabewegung ist. Warum sind die sichtbaren Klimaproteste so weiß und welche Perspektiven und Positionen werden in ihnen nur unzureichend artikuliert und repräsentiert? Hat "Fridays for Future" gar ein Rassismusproblem und brauchen wir eine Dekolonialisierung der Klimabewegung und eine deutlich stärkere Fokussierung auf den Globalen Süden?
Das 2019 verabschiedete Klimapaket, das trotz zahlreicher Proteste und verheerender Klimadaten keine Trendwende gebracht hat, wirft die Frage nach der Wirksamkeit der bisherigen Klimaproteste auf. Wie hat die Klimabewegung bisher darauf reagiert? Wie wird es weiter gehen mit der Jugendbewegung Fridays for Future und der Umweltbewegung Extinction Rebellion? Werden sie verstärkt auf kreativen Protest und zivilen Ungehorsam setzen, in die Institutionen gehen oder werden sie die Gewaltfreiheit in Frage stellen, da sie nicht zum Erfolg geführt hat?
Fridays for Future hat gesellschaftliche Grundsatz- und Systemfragen wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt. Eine kritische Klimapädagogik sollte dazu beitragen, dass diese dort bleiben und ein nachhaltiger Systemwandel eingeleitet wird.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/einrichtungen/bie/faq-stundenplan/
Wird im Seminar bekannt gegeben.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 12-14 | V2-213 | 05.04.-12.07.2022 |
Module | Course | Requirements | |
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25-BE2 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information | |
25-BiWi14_b Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-BiWi2 Fachliches Grundlagenmodul | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
Graded examination |
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
A corresponding course offer for this course already exists in the e-learning system. Teaching staff can store materials relating to teaching courses there: