"Heilig, heilig, heilig ist der Gott Zebaoth. Alle Lande sind seiner Ehre voll." Der dreimalige Ruf aus der Berufungsgeschichte des Propheten Jesaja hat eine lange Wirkungsgeschichte. Vertraut das Sanctus in der Eingangsliturgie des Gottesdienstes.
Gott selbst also wird in der Bibel heilig genannt. Und auch die Christenheit bekennt sich im Credo zu einer Gemeinschaft der Heiligen, die an die heilige christliche Kirche glaubt. Wir sprechen zwar noch von heiligen Orten und heiligen Zeiten. Erfahrungen, Dinge und Menschen können uns heilig sein, wenn sie uns viel bedeuten. Doch wenn wir den Begriff "heilig" für eigene Erfahrungen verwenden - zögern wir da nicht? Und wenn das so wäre, warum?
Was ist denn das Heilige? Welche Phänomene sind damit benannt? Wie können wir heute verstehen, was mit dem Begriff des Heiligen gemeint sein könnte? Ist es für unser Wirklichkeitsverständnis eine fast schon verlorene Dimension, die in früheren Zeiten Bedeutung hatte, aber heute nur noch in Randbereichen der Kultur eine Rolle spielt? Oder kann man umgekehrt geradezu von einer Renaissance des Heiligen sprechen, wie es der Praktische Theologe Manfred Josuttis tut?
Biblisch hat das Heilige mit herausgehobenen Lebenssituationen- und Erfahrungen zu tun, mit Momenten, in denen sich das Leben wendet oder erfüllt, mit krank sein und gesund werden, mit Reinheit und Unreinheit, mit dem Lebensanfang und Ende, mit Geburt und Tod.
Für das Seminar haben wir vor, den biblischen Spuren des Heiligen ebenso nachzugehen wie den praktisch- und den systematischtheologischen, in der Hoffnung, dass es uns gelingt, den Begriff des Heiligen klar zu konturieren und seine Bedeutung für das Verstehen und die Praxis des christlichen Glaubens herauszuarbeiten.
Empfohlene Literatur zur Vorbereitung:
Rudolf Otto, Das Heilige, München 2004
Dietmar Kamper/Christoph Wulf [Hg.], Das Heilige. Seine Spur in der Moderne, Bodenheim 1997
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 16-18 | KiHo, H 4 | 05.04.-12.07.2006 |
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