300633 Das Bild des Islam und der Araber in den Sozialwissenschaften und Medien (S) (WiSe 2020/2021)

Inhalt, Kommentar

Das Bild des Islam in den Sozialwissenschaften und Medien (BA)

Im Fokus des Seminars steht „das Bild des Islam“, wie es sich in der Orientalistik, den Sozialwissenschaften, Massenmedien und im Bewusstsein der Öffentlichkeit manifestiert. Der Islam wird als statisch, gewalttätig und modernisierungsfeindlich stigmatisiert. Der Begriff des Islam steht als Synonym für Terror. Er wird als fremd wahrgenommen und daher als Gefahr für Europa gesehen. Ihn gilt es abzuwehren, bevor er Europa unterwandert. Oft geht es bei Islamstudien nicht um das Verständnis dieser Kultur, oder gar einen Kulturdialog, sondern um die Stigmatisierung des Islam als Feind in „Reserve“, um ihn in Konfliktsituationen aus der Schublade zu holen. Und so befindet sich Europa kulturell in einem kalten Krieg mit der arabisch-islamischen Welt.

Diese Feindbilder, die in den Massenmedien und der Orientalistik dominieren - wie das Edward Said in seinem Standardwerk „Orientalismus“ zeigt - und das Bewusstsein der Öffentlichkeit prägen, sind keineswegs neu, sie reichen von den Kreuzzügen und dem Zeitalter des Imperialismus und Kolonialismus bis in die Gegenwart hinein.

Auch die klassische Soziologie, besonders bei Max Weber und Karl Marx adaptierte das Feindbild des Islam der Orientalisten und Anthropologen der Kolonialzeit. Der Islam wird als das „Andere, Fremde“, als die Religion des Krieges apostrophiert. Dieses Feindbild lässt sich in Konfliktzeiten, wie während des frühen arabischen antikolonialen Kampfes, des Irakkrieges 2003, und später des arabischen Frühlings instrumentalisieren, um Feindlichkeit gegen die Araber zu schüren und Kriege zu rechtfertigen. Auf kultureller Ebene prägen die orientalistischen Stereotypen diese Feindbilder.

Diese latente Islamophobie hat sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verschärft. Der Islam trat in Europa als Feindbild an die Stelle des Kommunismus. So hat Samuel P. Huntington in seinem Standardwerk „Kampf der Kulturen“ die umstrittene These aufgestellt, dass der Konflikt der Kulturen weitreichende Folgen für die Welt haben könne, der möglicherweise in einen Dritten Weltkrieg münden könnte.

Verstärkt hat sich das Feindbild mit der Flüchtlingskrise 2015, so etwa bei Sarrazin, der von „feindlicher Übernahme“, islamischer Attacke und Unterwanderung der europäischen Gesellschaften spricht.

In diesem Seminar geht es darum, wie man dieser Islamophobie entgegensteuert und ein Weltethos für kulturelles, religiöses, friedliches Zusammenleben und Dialog der Kulturen erarbeitet; denn ohne Frieden unter den Religionen wird es keinen Frieden unter Nationen geben. Es ist ein Gebot der Wissenschaften, mit den tradierten, eurozentrischen Denkmustern aufzuräumen und ein Konzept für Koexistenz und Dialog der Kulturen zu entwickeln.

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Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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