Als in den 1960er Jahren sozialistischer Anspruch und Realität immer sichtbarer auseinanderklafften, musste auch die Literatur reagieren. Autorinnen und Autoren der DDR sperrten sich gegen die Regel- und Rechenhaftigkeit einer sich auf das Materielle und die Arbeit reduzierenden Gesellschaft. Stattdessen begannen sie, Bestehendes zu hinterfragen und dem verunsicherten, fragwürdigen Individuum die Möglichkeit einer subjektiven Selbstverwirklichung zuzusprechen. Widersprüche wurden nicht mehr stereotyp aufgelöst, sondern mussten ausgehalten werden.
Die Folge war nichts weniger als eine kleine ästhetische Revolution. Neue Erzählmittel wurden in Lyrik und Prosa ausprobiert, Texte und Themen vom pädagogischen Gängelband befreit. Damit bekam die Literatur in der DDR Anschluss an die literarische Moderne, ihre SchriftstellerInnen wurden auch über die nationalen Grenzen hinweg bekannt.
Neben den kulturpolitischen Rahmenbedingungen vor, während und nach dieser Episode sollen in der LV anhand von unterschiedlichen Texten die ästhetischen Veränderungen und Debatten in Prosa und Lyrik paradigmatisch aufgezeigt werden.
Folgende Literatur bitte unbedingt vorher lesen:
Erik Neutsch, Spur der Steine (1964)
Christa Wolf, Nachdenken über Christa T. (1969)
Brigitte Reimann, Franziska Linkerhand (1974)
Fritz Rudolf Fries, Der Weg nach Oobliadooh (1966 BRD, 1989 DDR)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2L; BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2S; BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2L; BaGerP2S | 2/5 | ||||
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