Sozialwissenschaftliche Theorien arbeiten vielfach mit Konzepten wie z.B. Milieu, Lebensstilen, Freizeitverhalten etc., deren direkte empirische Messung oftmals nicht oder nur sehr schwer möglich ist. In der Regel wird deshalb aus einer Vielzahl von Variablen eine Typologie entwickelt, um entsprechende Konzepte empirisch abzubilden. Solche Typologien leidern aber häufig darunter, dass weder oder nur theoretisch begründet sind, nicht aber angemessen empirisch überprüft sind. Dennoch gibt es eine Reihe von statistischen Verfahren wie etwa die Clusteranalyse oder die latente Klassenanalyse, mit deren Hilfe solche Typologien anhand empirischer Kriterien entwickelt werden können. Diese Veranstaltung führt ein in das Verfahren der latenten Klassenanalyse (LCA), dass in mehrfacher Hinsicht klassischen clusteranalytischen Verfahren überlegen ist. Dazu werden zunächst die theoretischen Grundlagen der LCA veranschaulicht und Unterschiede zur klassischen Clusteranalyse herausgearbeitet. Im zweiten Teil der Veranstaltung wird die LCA anhand von verschiedenen Beispielen und einem entsprechenden Statistikprogramm praktisch erprobt. Dabei liegt der Schwerpunkt stärker auf der praktischen Nutzbarkeit dieses Verfahrens. Die mathematischen Grundlagen werden hingegen nur soweit wie notwendig thematisiert. Ziel der Veranstaltung ist, die Studierenden zu einfachen praktischen Anwendungen der LCA zu befähigen.
grundlegende Kenntnisse im Bereich der multivariaten Statistik
Andreß, H.-J.; Hagenaars. J. A.; Kühnel, S. (1997): Analyse von Tabellen und kategorialen Daten. Berlin.
Formann, A. K. (1984): Die Latent-Class-Analyse. Weinheim.
Lazarsfeld, P. F. (1950). The logical and mathematical foundations of latent structure analysis. In: Stouffler, S. A.; Guttman, L.; Suchman, E. A.; Lazarsfeld, P. F.; Star, S. A.; Clausen, J. A. (Hrsg.): Studies in social psychology in World War II. Band IV: Measurement and Prediciton. Princeton, S. 362-412).
Rost, J. (1997): Applications of latent trait and latent class models in the social sciences. Münster.
Rost, J. (2004): Lehrbuch Testtheorie – Testkonstruktion (2. Aufl.). Göttingen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.3.1 | Pflicht | scheinfähig HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 5.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Ausarbeitung (ca. 8 Seiten) oder empirische Hausarbeit (ca. 15 Seiten)