300040 Einführung in neuere Theorien der Frauen- und Geschlechterforschung (Ü) (WiSe 2004/2005)

In den letzten Jahrzehnten ist die Debatte in der Frauen- und Geschlechterforschung grundlegend in Bewegung geraten. Das Thema der sozialen und kulturellen Differenz zwischen Frauen und die Diskussion um Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht rückt in den Vordergrund. Die Rede ist beispielsweise von der 'Auflösung der Geschlechterdifferenz', von der 'Vielfalt der Geschlechterverhältnisse', von einem 'Streit um Differenz' zwischen Frauen. Damit verbunden ist die grundlegende Abgrenzung von theoretischen Konzepten, die Geschlecht und das System der Zweigeschlechtlichkeit als etwas ontologisch Wesenhaftes oder biologisch Begründetes begreifen. Die kritische Auseinandersetzung mit solchen essentialistischen Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterdifferenz zieht eine ausführliche Debatte über Konzepte nach sich, mit deren Hilfe die Kategorie Geschlecht als soziale Konstruktion zu erfassen ist. Welche unterschiedlichen theoretischen Konzeptionen nehmen Bezug auf die Auffassung, Geschlecht sei eine soziale Konstruktion? Welche Konsequenz hat eine solche Auffassung für die empirische Forschung?

Das Seminar richtet sich an Studierende im Grundstudium. Es soll in aktuelle und wesentliche Entwicklungslinien, zentrale Themen und Theorien der Frauen- und Geschlechterforschung einführen.

Literaturangaben

Lorber, Judith (1999): GenderParadoxien, Opladen

Treibel, Annettte (1993): Lektion VII. Geschlecht als soziale Konstruktion: Ethnomethodologie und Feminismus, in: Treibel, Annette: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart, Opladen

Treibel, Annettte (1993): Lektion XII. Konstituierung des Geschlechterverhältnisses, in: Treibel, Annette: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart, Opladen

Wetterer, Angelika (Hg) (1992): Profession und Geschlecht?, Frankfurt a. Main