Per E-Mail eingestellt von rektorin@uni-bielefeld.de an den Verteiler 'Alle Studierenden':
Liebe Mitglieder der Uni Bielefeld,
zu Beginn unseres Semesters hat sich der Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel zum ersten Mal gejährt. Der schreckliche Krieg in Nahost, aber auch seine Auswirkungen in Deutschland beschäftigen uns tagtäglich. Unser Mitgefühlt gilt den zahllosen Opfern auf allen Seiten.
Ausgehend von einem grauenvollen Angriff von Terroristen hat sich ein Konflikt entwickelt, der uns alle betroffen macht. Leider müssen wir feststellen, dass diese Betroffenheit auch zu einem spürbaren Antisemitismus in Deutschland geführt hat. Wir wenden uns entschieden gegen jede Form der Diskriminierung – insbesondere dem Hass gegenüber Jüd*innen in unserer Mitte erteilen wir eine entschiedene Absage.
Um unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Universität nachzukommen, haben wir im Rektorat im vergangenen Sommersemester eine neue Vortragsreihe aufgesetzt: Im „Reflexionsraum“ widmen wir uns Themen, die uns in unserer Gesellschaft besonders umtreiben. Hierzu laden wir regelmäßig Wissenschaftler*innen ein, die zu aktuellen gesellschaftlichen Konfliktfragen einen Beitrag leisten können. Es ist ein Angebot an die Mitglieder unserer Universität, aber auch an die Stadtgesellschaft, sich mit fundierten wissenschaftlichen Analysen zu den aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu befassen.
Vor diesem Hintergrund freut es mich, Sie heute herzlich zum zweiten Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Reflexionsraum“ einladen zu können: Jan Philipp Reemtsma kommt am 6. November 2024 an die Universität Bielefeld. Sein Vortrag trägt den Titel „Gedanken über die historische Bedeutung des 7.10.2023“. Der Vortrag beginnt um 18: 15 Uhr im Hörsaalgebäude Y, Y-0-111, Konsequenz 41a.
In diesem Vortrag widmet er sich der Bedeutung des Massakers der Hamas im vergangenen Jahr. Denn laut Reemtsma hat dieses Datum in der Geschichte der Kriege in der Moderne eine besondere Bedeutung. Vor diesem Hintergrund – so seine Einschätzung – seien auch die sogenannten propalästinensischen Sympathiekundgebungen unmittelbar danach zu betrachten. Er verortet sie zudem in der Geschichte des Antisemitismus.
Professor Dr. Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952, ist Gründer und Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und der Arno Schmidt Stiftung. Er ist außerdem Gründer und war bis März 2015 Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen: Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts, Zivilisationstheorie, Geschichte der menschlichen Destruktivität.
Ich würde mich freuen, wenn wir mit dem Vortrag Ihre Neugierde und Ihr Interesse geweckt haben. Mit freundlichen Grüßen,
Angelika Epple
Rektorin der Universität Bielefeld
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Dear members of Bielefeld University,
The beginning of our semester marked the first anniversary of the Hamas attack on Israel. The terrible war in the Middle East, but also its effects in Germany, are on our minds every day. Our sympathies go out to the countless victims on all sides.
Starting with the horrific attack by the terrorists, a conflict has developed that affects us all. Unfortunately, we have to realize that this shock has also led to a noticeable Antisemitism in Germany. We are firmly opposed to any form of discrimination - in particular, we firmly reject hatred towards Jews in our midst.
In order to fulfill our social responsibility as a university, we in the Rectorate launched a new lecture series last summer semester: In the “Reflection Room”, we address topics that are of particular concern to us in our society. We regularly invite academics who can contribute to current issues of social conflict. It is an offer to the members of our university, but also to urban society, to engage with well-founded scientific analyses of current social issues.
With this in mind, I am delighted to invite you today to the second lecture in the “Reflection Room” lecture series: Jan Philipp Reemtsma is coming to Bielefeld University on November 6, 2024. His lecture is entitled “Thoughts on the historical significance of October 7, 2023”. The lecture begins at 6:15 p.m. in Lecture Hall Building Y, Y-0-111, Konsequenz 41a and is held in German.
In this lecture, he will focus on the significance of the Hamas massacre last year. According to Reemtsma, this date has a special significance in the history of wars in modern times. He believes that the so-called pro-Palestinian sympathy rallies immediately afterwards should also be viewed against this backdrop. He also places them in the history of Antisemitism.
Professor Dr. Jan Philipp Reemtsma, born in 1952, is the founder and chairman of the Hamburg Foundation for the Promotion of Science and Culture and the Arno Schmidt Foundation. He is also the founder and was director of the Hamburg Institute for Social Research until March 2015. His main areas of work include: 18th and 20th century literature, theory of civilization, history of human destructiveness.
I would be delighted if we have aroused your curiosity and interest with this lecture. Yours sincerely,
Angelika Epple
Rector of Bielefeld University