Modul 5-B-PSK7 Vertiefung Kommunikation in der Medizin

Fakultät

Modulverantwortliche*r

Turnus (Beginn)

Jedes Wintersemester

Leistungspunkte und Dauer

10 Leistungspunkte

Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.

Kompetenzen

Die Absolvent*innen lernen, verschiedene medizinische Gesprächstypen, -situationen und -problematiken zu analysieren, sowie diagnostische und therapierelevante Informationen aus der Analyse der Gespräche zu ziehen und ihr eigenes ärztliches Handeln entsprechend dieser Erkenntnisse auszurichten. Die Absolvent*innen sind in der Lage als kritische Anwender*innen wissenschaftliche Informationen und ihre Quellen aus den genannten Disziplinen zu evaluieren und sie in geeigneter Weise in ihrem eigenen Handeln zu berücksichtigen. Sie können Theorie- und Methodenkenntnisse bei der Planung und Auswertung wissenschaftlicher Studien nutzen.
Durch die intensive Auseinandersetzung mit authentischen Fallbeispielen in allen drei Seminaren des Moduls, erwerben die Studierenden zusätzlich Kompetenzen im Bereich Selbstreflexion und Beobachtung von Kommunikation und bekommen die Gelegenheit, eigenes kommunikatives Handeln im geschützten Rahmen kleiner Seminare kritisch zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Lehrinhalte

Den Absolvent*innen werden Merkmale und Probleme medizinischer Kommunikation vorgestellt, die durch sprachliche, krankheitsbedingte und/oder soziokulturelle Heterogenitäten ausgelöst sind. Es werden Fragestellungen und Methoden erarbeitet und in eigenen Fallstudien anhand authentischer Gesprächsdaten angewandt.

In dem Seminar Klinische Gesprächslinguistik erlernen die Studierenden (z.B. am Beispiel der Differenzialdiagnose epileptische versus nicht epileptische Anfallserkrankungen) die Bedeutung der Feinanalyse von Sprache und Kommunikation für die ärztliche Diagnostik und Therapie. Die Absolvent*innen führen an geeignetem Datenmaterial eine eigene kleine Fallstudie durch, die in der Seminargruppe vorgestellt und diskutiert wird.
Im Seminar Kommunikation unter den Bedingungen sprachlicher Heterogenität werden anhand von Fallanalysen begriffliche und methodische Zugänge zum ärztlichen Alltagshandeln unter sprachlich heterogenen Bedingungen thematisiert. Da von Ärzt*innen wegen der Vielfalt der mehrsprachigen Konstellationen im beruflichen Alltag eine große Variationsbreite im Sprachgebrauch erwartet wird, werden v.a. registerbasierte Ansätze der Mehrsprachigkeitsforschung behandelt. Bei den Fallanalysen wird neben dem Interaktionsgeschehen auch die für die jeweilige Kommunikationssituation konstitutive Diversität der sprachbiographischen Ressourcen und Sprachhandlungspotentiale der beteiligten Akteur*innen in den Blick genommen.
Im Seminar Klinische Linguistik werden aktuelle Forschungsthemen aus Bereichen der Sprachstörungen und deren Bezüge zu Psycho- und Neurolinguistik vorgestellt. Probleme der Sprachverwendung, des Sprechens, der Stimme und der Kommunikation werden in praktischen Übungen zur Diagnostik analysiert und es werden Möglichkeiten und Probleme der Kommunikation und der Partizipation an Fallbeispielen aus Klinik und ärztlicher Praxis analysiert. Die Schwierigkeiten der Kommunikation hinsichtlich Verstehen und Produktion werden für typische Probleme bei Patient*innen im Verlauf der Lebensspanne (z.B. Spracherwerbsprobleme, Probleme von Personen mit Autismus, Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma oder Demenz) thematisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Das vorherige Absolvieren des Grundlagenmoduls "Kommunikation" (5-I-IP-PSK1) sowie der Veranstaltung "Qualitative Methoden der Erforschung von PSK" aus dem Methodenmodul (5-I-IP-PSK4) wird empfohlen.

Notwendige Voraussetzungen

Erläuterung zu den Modulelementen

Modulstruktur: 1 bPr 1

Veranstaltungen

Klinische Gesprächsanalyse
Art Seminar
Turnus WiSe
Workload5 60 h (30 + 30)
LP 2
Klinische Linguistik
Art Seminar
Turnus WiSe
Workload5 60 h (30 + 30)
LP 2
Kommunikation unter den Bedingungen sprachlicher Heterogenität
Art Seminar
Turnus WiSe
Workload5 60 h (30 + 30)
LP 2

Prüfungen

Projekt mit Ausarbeitung
Zuordnung Prüfende Modulverantwortliche*r prüft oder bestimmt Prüfer*in
Gewichtung 1
Workload 120h
LP2 4

Die Modulprüfung wird durch die Planung, Durchführung und Datenanalyse eines Projektes im Kontext eines der Seminare des Moduls sowie das erfolgreiche Verfassen eines Abschlussberichtes über das bearbeitete Projekt erbracht. Die Ausarbeitung des Projekts hat einen Umfang von 13600 - 17000 Zeichen (8-10 Seiten).

In diesen Studiengängen wird das Modul verwendet:

Studiengang Variante Profil Empf. Beginn 3 Dauer Bindung 4
Interdisciplinary Medical Sciences / Bachelor of Science [FsB vom 15.12.2021 mit Berichtigung vom 01.04.2022] 1-Fach (fw) Psyche, Sprache, Kommunikation 6. ein Semes­ter Pflicht

Automatische Vollständigkeitsprüfung

In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.


Legende

1
Die Modulstruktur beschreibt die zur Erbringung des Moduls notwendigen Prüfungen und Studienleistungen.
2
LP ist die Abkürzung für Leistungspunkte.
3
Die Zahlen in dieser Spalte sind die Fachsemester, in denen der Beginn des Moduls empfohlen wird. Je nach individueller Studienplanung sind gänzlich andere Studienverläufe möglich und sinnvoll.
4
Erläuterungen zur Bindung: "Pflicht" bedeutet: Dieses Modul muss im Laufe des Studiums verpflichtend absolviert werden; "Wahlpflicht" bedeutet: Dieses Modul gehört einer Anzahl von Modulen an, aus denen unter bestimmten Bedingungen ausgewählt werden kann. Genaueres regeln die "Fächerspezifischen Bestimmungen" (siehe Navigation).
5
Workload (Kontaktzeit + Selbststudium)
SL
Studienleistung
Pr
Prüfung
bPr
Anzahl benotete Modul(teil)prüfungen
uPr
Anzahl unbenotete Modul(teil)prüfungen
Diese Leistung kann gemeldet und verbucht werden.