220071 Übung Sprache Griechisch: Plutarch, Leben des Cato Maior (Ü) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

„Denn ich schreibe nicht Geschichte, sondern zeichne Lebensbilder, und hervorragende Tüchtigkeit oder Verworfenheit offenbart sich nicht durchaus in den aufsehenerregendsten Taten, sondern oft wirft ein geringfügiger Vorgang, ein Wort oder ein Scherz ein bezeichnenderes Licht auf einen Charakter als Schlachten mit Tausenden von Toten und die größten Heeresaufgebote und Belagerungen von Städten. Wie nun die Maler die Ähnlichkeiten dem Gesicht und den Zügen um die Augen entnehmen, in denen der Charakter zum Ausdruck kommt, und sich um die übrigen Körperteile sehr wenig kümmern, so muß man es mir gestatten, mich mehr auf die Merkmale des Seelischen einzulassen und nach ihnen das Lebensbild eines jeden zu entwerfen, die großen Dinge und die Kämpfe aber anderen zu überlassen.“ So beschreibt der griechische Intellektuelle Plutarch aus Chaironeia zu Beginn seiner Vita Alexanders d.Gr. das Ziel seiner „Parallelbiographien“, in denen jeweils ein Grieche und ein Römer vorgestellt werden, und grenzt diese zugleich von der Geschichtsschreibung ab.
Auf das Bild der Antike in der Neuzeit seit Shakespeare hatten die Vitae einen gar nicht zu überschätzenden Einfluß, vereinten sie doch moralische Wegweisung, geschichtliche Information und einen angenehmen Stil.
Marcus Porcius Cato ‘der Ältere’ (234–149 v.Chr.) gehörte bereits in der Antike zu den markantesten Römern überhaupt. Er war ein ‘integraler Aristokrat’, der die zahlreichen Rollen eines Mitglieds der Elite virtuos in seiner Person vereinte: tüchtiger Soldat, politischer Aufsteiger und Konsul; er prägte dem Amt des Censors seine Züge auf, war Herr eines großen Hauses und Verfasser eines landwirtschaftlichen Lehrbuches, Erzieher seines Sohnes, Geschichtsschreiber, unermüdlicher Redner, Mahner und Polemiker.
Plutarchs Biographie Catos zeichnet ein farbiges Bild ihres Protagonisten. Sie ist eine wichtige Quelle für Cato und die Mittlere Republik, aber auch für das Bild eines ‘echten Altrömers’ in der römischen Kaiserzeit, ein Bild, an dem bereits Cicero (Cato maior de senectute) und Cornelius Nepos (Leben des Cato) gezimmert hatten – und natürlich Cato selbst, unzweifelhaft der erste begnadete Selbstdarsteller der römischen Geschichte.
Gelesen wird der griechische Text. Die kritische Ausgabe von K. Ziegler (Teubner) wird als Scan zur Verfügung gestellt werden (stud.ip).

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Erwartet werden brauchbare Altgriechischkenntnis auf dem Niveau des Graecum. Doch auch wer gerade den Fortgeschrittenenteil des Graecumskurses besucht, ist willkommen.

Literaturangaben

Text: Plutarchus, Vitae parallelae, quartum rec. Konrat Ziegler, ed. 5. cur. Hans Gärtner, Leipzig 2000. – Kommentare: Plutarch’s ausgewählte Biographie, für den Schulgebrauch erklärt von Otto Siefert und Freidrich Blass. Viertes Bändchen: Aristeides und Cato, von Fr. Blass, Leipzig 2. Aufl. 1898; Plutarch, The Lives of Aristeides and Cato, ed. with Translation and Commentary by David Sansone, Warminster 1989; Plutarco, Aristide – Catone, a cura di Barbara Scardigli, Mailand 2011. – Zu Plutarch s. neben den Lexikonartikeln und Literaturgeschichten immer noch vorzüglich: Rudolf Hirzel, Plutarch, Leipzig 1912. – Zu Cato s. Dietmar Kienast, Cato der Zensor. Seine Persönlichkeit und seine Zeit (1954), bibliograph. erweiterter Nachdr. Darmstadt 1979; Hans-Joachim Gehrke, Marcus Porcius Cato Censorinus – ein Bild von einem Römer, in: K.-J. Hölkeskamp, E. Stein-Hölkeskamp (Hgg.), Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik, München 2000, 147-158.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-2.1 Theoriemodul Übung Sprache Studienleistung
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22-2.2 Methodikmodul Übung Sprache Studienleistung
Studieninformation
23-LAT-LatPM5 Die römische Kultur und Gesellschaft im europäischen Kontext (mit Graecum) Griechische Lektüre aus Epochen-Pool (Klassik, Hellenismus, Kaiserzeit) unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.1   4 Übung Sprache  
Latein: Die römische Literatur, Kultur und Gesellschaft im europäischen Kontext / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) MaLat6   3  

Wird die LV als Übung im Modul Sprache des alten BA-Studiengangs (Modul 2.1; Einschreibung bis Sommersemester 2011; 4 LP) besucht, ist eine Übersetzungsklausur am Ende des Semesters zu bestehen. Für die Sprachübung im neuen BA-Studiengang (Modul 22-2.1/2; 2 LP) sind kleine Studienleistungen vorgesehen, die zu Beginn der Übung vereinbart werden. Für Studierende des Lateinischen kann eine Studien- oder Prüfungsleistung gemäß den individuellen Bedürfnissen vereinbart werden.
In jedem Fall werden regelmäßige Teilnahme und häusliche Vorbereitung der Übersetzung erwartet.

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 11. Januar 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
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Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 12. April 2016 
Art(en) / SWS
Übung (Ü) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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