Biografisches Lernen hat im Pädagogikunterricht von jeher einen bedeutsamen Platz. Die Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen und deren Reflexion ist - angesichts der im Unterrichtsfach Pädagogik curricular vorgebenen Inhalte - eine wichtige Methode, so dass Alltags- und Lebensweltbezüge hergestellt werden können. Darauf weisen auch die Fachdidaktiken hin: Klaus Beyer stellt den "Erfahrungsbezug" als eines der zentralen didaktischen Prinzipien heraus, und auch Edwin Stiller kennzeichnet "Biografisches Lernen" als eines von vier methodischen Prinzipien. Dass eine solche Herangehensweise im schulischen/unterrichtlichen Kontext auch Grenzen hat und Gefahren birgt, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.
Pädagogikunterricht stellt ohnehin einen "didaktischen Sonderfall" (G. Neuenzeit) dar, in dem es stets nicht nur um die theoretische Analyse von Erziehung, sondern gleichzeitig um deren praktische Ausübung wie auch deren selbstreflexive Begleitung geht. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn es um die Beschäftigung mit der Lebensphase Jugend geht, in der sich die Schüler_innen in der Oberstufe ja eben selbst befinden.
Aus diesem Grunde soll es in diesem Seminar um Folgendes gehen:
- das ganz konkrete Kennenlernen biografisch orientierter Methoden,
- die Erprobung, Reflexion und Evaluation solcher Methoden,
- die inhaltliche Beschäftigung mit den Einflüssen von Medien und Subkulturen auf die Entwicklung im Jugendalter,
- die Planung von Unterrichtsvorhaben/-stunden unter Beachtung biografischen Lernens.
zum biografischen Lernen:
- Rogal, Stefan (1999). Schul-Spuren. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.
- Gudjons, Herbert et al. (2008). Auf meinen Spuren. 7. Auflage. Bad Heibrunn: Klinkhardt.
zu den curricularen Vorgaben (Medien und Subkulturen im Jugendalter):
- diverse Lehrwerke für den Pädagogikunterricht (v.a. Phoenix, Perspektive Pädagogik, Kursbuch Erziehungswissenschaft)
- weitere Materialien (werden in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-UFP5 Fachdidaktik UFP | E3: Modulbezogene Vertiefung (Fachdidaktik) | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Unterrichtsfach Pädagogik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | MU.4.6 |
Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen
Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl stehen die folgenden Erbringungsformen:
-- mündliche Prüfung im Umfang von höchstens 30 Minuten,
-- Hausarbeit im Umfang von höchstens 4.500 Wörtern,
-- mündliche Präsentationen mit einer schriftlichen Ausarbeitung im Umfang von höchstens 2.500 Wörtern,
-- Portfolios, die verschiedene mediale Formen zusammenführen.
(vgl. Modulhandbuch)
Vor diesem Hintergrund erfolgt eine Festlegung auf die Erfordernisse der Leistungserbringung im Verlauf des Seminars.
Ziel ist die Planung von Unterrichtsvorhaben und (ganz konkreten) Unterrichtsstunden. Die Erarbeitung kann über einen gewissen Zeitraum des Semesters in Studiengruppen erfolgen, welche individuell begleitet werden (vgl. Angeleitetes Selbststudium). Obligatorisch ist jedoch die Vorstellung der Ergebnisse sowie deren kritisch-kollegiale Diskussion in Rahmen von fixen Seminarsitzungen.