250286 Pädagogik des Theaters - Theoretische, praktische und empirische Zugänge (S) (SoSe 2015)

Darstellendes Spiel schafft einen Zwischenraum, welcher Wirklichkeiten auf Distanz bringt. Zugleich funktioniert es wie ein Brennglas, das banale Kleinigkeiten grenzenlos überzeichnet. Theater operiert mit Verweisungszusammenhängen, Materialität und Sinnlichkeit, um diese Wirkungen zu erzielen. In diesem Sinne bringen theatrale Settings immer auch Bildungsräume hervor, für die Darstellenden wie die Zuschauer_innen. Im Seminar sollen theoretische Grundbegriffe des Theaters (z.B. "ästhetische Erfahrung", "Performativität") und seine materialen Medien (Raum, Körper, Stimme) sowie seine pädagogischen Versprechungen (Bildung? Emanzipation?) erarbeitet und diskutiert werden. Ihre Bedeutung wird darüber hinaus anhand theaterpädagogischer Methoden und im eigenen Spiel praktisch erkundet. Neben diesen beiden Zugängen wird als dritte Annäherung bereits erhobenes Datenmaterial einer ethnographischen Studie zu einem Bielefelder Schultheaterprojekt interpretativ analysiert. Die verschiedenen Zugänge sollen Theaterpädagogik als (Arbeits- und Forschungs-)Feld eröffnen, indem verschiedene Formen von (teilnehmender) Nähe und (analytischer) Distanz erprobt werden.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Fragen zum Ablauf und den Leistungskriterien werden in der ersten Seminarsitzung geklärt. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme und Vorbereitung der Seminarlektüre wird vorausgesetzt.