In der vormodernen Stadt gehörte Unsicherheit zum Alltag. Doch welche Phänomene von Unsicherheit lassen sich auf welchen Quellengrundlagen erkennen? Und wie lassen sich diese Erkenntnisse in einem virtuellen Raum repräsentieren? Am Beispiel der 1200jährigen Stadt Minden will das zweisemestrige Projektseminar den archivarischen, materiellen und baulichen Spuren von Unsicherheit nachgehen (erforschen?), sie für die museale Vermittlung aufbereiten und die Ergebnisse in digitaler Form darstellen. Das Seminar richtet sich einerseits an BA-Studierende, die erste Kenntnisse und Kompetenzen in den Digital Literacy und historischen Lernens in Museen erwerben möchten. Hauptziele sind dabei theoriegeleitete Aspekte der Erforschung und Repräsentation historischer Sachverhalte und historischen Lernens im virtuellen Raum für einen musealen Kontext. Andererseits werden mit dem Projektseminar auch MA-Studierende im Kernfach Geschichte angesprochen, die ihre Kompetenzen in den Profilmodulen Geschichtskulturen oder Digital History vertiefen möchten. Hier liegt das Hauptziel darin, ihre Befähigung selbstständig eine relevante geschichtswissenschaftliche Forschungsarbeit zu Themen an der Schnittstelle zwischen universitärer historischer Forschung, digitaler Vermittlung und Öffentlichkeit auf der Grundlage der relevanten Quellen und der aktuellen Forschungsliteratur zu konzipieren, zu stärken. Insgesamt gewinnen alle Studierenden einen praxisnahen Einblick in die Digital History, das außerschulische Berufsfeld Museum und die außeruniversitäre Forschung und Wissenschaftskommunikation.
Die Studierenden sollen in Gruppen in einer ersten Phase (Sommersemester) den Spuren von Unsicherheit im vormodernen Minden quellennah nachgehen. Dabei sollen sie ihre Erkenntnisse darauf prüfen, welche Aspekte und Quellen sich für eine spätere digitale Repräsentation im musealen Kontext eignen könnten. Dazu lernen sie neben historischem Handwerkszeug auch Theorien und Methoden der Digital Humanities kennen bzw. vertiefen diese. Sie können dabei auch den Umgang mit digitalen Objekten und Vermittlungsformen erproben. Am Ende der ersten Gruppenarbeitsphase soll für jede Gruppe ein Vermittlungs- und digitales Darstellungskonzept für einen ausgewählten Aspekt von Unsicherheit und eine Projektplanung für dessen Realisierung stehen. In der zweiten Phase (Wintersemester) sollen diese Konzepte dann von den Studierendengruppen in den virtuellen Raum übertragen werden. Das Modul endet mit einem Abschlusskolloquium, in deren Rahmen jede Gruppe ihren gesamten Arbeitsprozess mit seinen Herausforderungen, Risiken und Chancen und ihre daraus abgeleiteten Erkenntnisse kritisch reflektiert und öffentlich (universitätsöffentlich?) präsentiert. Die Studienleistung der Studierenden besteht daher aus drei Teilelementen: der inhaltlichen Erarbeitung eines historischen Sachverhaltes zu Unsicherheit im vormodernen Minden (was? 30 %), der Darstellung dieser Arbeitsergebnisse im virtuellen Raum (wie? 30 %) und der abschließenden kritischen Reflexion des gesamten Arbeits- und Erkenntnisprozesses (warum? 40 %).
Im ersten Semester findet das Projektseminar wöchentlich statt. Von den Studierenden werden eine aktive regelmäßige Teilnahme, die Bereitschaft zur Gruppenarbeit und nach Absprache auch Blockveranstaltungen in Minden wahrzunehmen, erwartet. Von MA-Studierenden wird zusätzlich erwartet, dass sie sich aktiv in das geplante Peer-Teaching für die BA-Studierenden einbringen.
Für interessierte Studierende findet am 17.03.2025 um 10-11 Uhr eine Vorbesprechung statt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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one-time | Mo | 10-11 | 17.03.2025 | ||
weekly | Fr | 12-14 | S1-121 | 07.04.-18.07.2025
not on: 4/18/25 |
Module | Course | Requirements | |
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22-2.6 Praxis der Geschichtsvermittlung | Projektseminar | Graded examination
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Student information |
22-M-4.4.17 Profilmodul "Geschichtskulturen" | Projektseminar | Graded examination
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Student information |
22-M-4.5.17 Forschungsmodul "Geschichtskulturen" | Projektseminar | Graded examination
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.