Der Begriff des Bewusstseins ist schwer fassbar, nicht besonders präzise und durchaus dehnbar im Gebrauch – nicht bloß in der Alltagssprache, sondern gerade in der Philosophie. Dennoch erscheint uns kaum ein Phänomen so tief vertraut, wie die Tatsache bei Bewusstsein zu sein. Als Subjekte unterhalten wir mentale Zustände wie Überzeugungen, Wünsche, Hoffnungen und sonstige propositionale Einstellungen, die von etwas als dem Gegenstand des Bewusstseins handeln, also einen Inhalt repräsentieren. Doch neben der Tatsache, diese Zustände zu unterhalten, haben wir auch Kenntnis davon, dass wir sie unterhalten. Dieser Umstand markiert (neben den vielen sonstigen Qualitäten des Bewusstseins) eine epistemische Struktur des Bewusstsein, die man in der Philosophie des Geistes als Selbstbewusstsein bezeichnet und die verschiedene Fragen aufwirft:
Ist ein „Ich“ der Träger eines solches Bewusstseins? Produziert das Bewusstsein im Moment seines Vollzuges erst sein „Ich“ oder muss man gar konstatieren, dass der Blick ‚nach innen‘ kein „Ich“ zu entdecken bereithält? Und wenn eine Kerneigenschaft des Bewusstseins sein intentionaler Bezug auf etwas ist, das damit Gegenstand des Bewusstseins wird, was ist dann der Gegenstand des Bewusstseins, das sich selbst zu erschließen sucht bzw. woher weiß ich, dass es dabei um mich als mich selbst geht?
Im Seminar wird der Begriff des Selbstbewusstseinsbegriff näher erläutert und seine Relevanz philosophiehistorisch eingeordnet. Eine besondere Rolle spielt dabei, welchen Phänomenbereich er in der gesamten Debatte um das Bewusstsein zu erklären leistet und wie er sich von anderen Begriffen der Philosophie des Geistes abgrenzen lässt. Im Nachgang dessen wird klar werden, dass das Thema des Selbstbewusstseins in den dominierenden angelsächsischen Auseinandersetzungen der Philosophy of Mind vielleicht verdrängt worden ist, jedoch nichts an seiner theoretischen Brisanz und Bedeutung eingebüßt hat.
Empfohlene Vorkenntnisse:
Abschluss des ersten Studienjahres (beide Grundkurse, Philosophischer Einstieg und Philosophisches Schreiben).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 16-18 | 07.10.2024-31.01.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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26-HM_TP6_PG Hauptmodul TP6: Philosophie des Geistes | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
26-HM_TP8_GTP Hauptmodul TP8: Geschichte der Theoretischen Philosophie | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Konkretisierung der Anforderungen:
Voraussetzung für die Vergabe von 3 Leistungspunkten ist das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern bzw. 10-20 Minuten. Die genauen Anforderungen werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.