Die Idee, das letzte ganze Friedensjahr vor Beginn des Ersten Weltkriegs zu thematisieren, ist nicht neu. Wiederholt ist das Jahr 1913 als Referenzjahr für die Vorkriegsordnung Europas herangezogen worden. Dies gilt auch für das russländische Ancien régime und seine Gesellschaft. Nur vier Jahre später und noch mitten im Krieg fegte die Februarrevolution 1917 die Autokratie beiseite. Seither haben sich die zwei großen historischen Rahmenerzählungen der Pessimisten bzw. der Optimisten mit vielen Argumenten der Frage angenommen, ob das Zarenreich zum Untergang verurteilt war oder sich möglicherweise doch auf dem reformorientierten Weg in die westeuropäische Moderne befand, den der Erste Weltkrieg unter- und der Oktoberumsturz schließlich abbrach.
Das Seminar setzt sich – in europäisch vergleichender Perspektive – und unter Berücksichtigung der multiethnischen Peripherie des Vielvölkerimperiums zum Ziel, die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel zu untersuchen.
Die Veranstaltung beginnt am 19. April.
Rossija 1913 god. Statistiko-dokumental’nyj spravočnik. Otv. red. Avenir P. Korelin, S.-Pb. 1995; Felix Philipp Ingold, Der große Bruch. Rußland im Epochenjahr 1913: Kultur, Gesellschaft, Politik, München 2000; Wayne Dowler, Russia in 1913, DeKalb, IL 2010; Manfred Hildermeier, Geschichte Russlands: Vom Mittelalter bis zur Oktoberrevolution, München 2013.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 14-16 | C01-148 | 08.04.-19.07.2013 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-M-4.1 Theoriemodul | Theorieseminar Transnationale Geschichtsschreibung, Transfer und Vergleich | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.