Die Ausdehnung der staatlichen Sozialpolitik in westeuropäischen Ländern, kulminierend in der Entstehung von Wohlfahrtsstaaten nach dem zweiten Weltkrieg, hat die soziale Kategorie Alter verändert: das Alter ist zum "Ruhestand" geworden, alte Menschen zu "Rentnern", und es sind neue, sozialstaatliche Beziehungen zwischen jung und alt gestiftet worden ("Generationenvertrag"). Seit den 1990er Jahren ist Alterssicherung in den Ländern Europas (und der übrigen westlichen Welt, zunehmend auch im globalen Süden) zu einem zentralen Thema geworden. Einerseits ist die Lebenserwartung massiv gestiegen und steigt weiter („die gewonnenen Jahre“), verbunden mit größerem Wohlstand, längerer Gesundheit und individualisierter Lebensführung im Alter. Andererseits sehen wir uns einem verlangsamten Wirtschaftswachstum gegenüber, demographischem Altern der Bevölkerung, neuen Vorstellungen von Generationengerechtigkeit und nationalen und globalen Finanzkrisen. Altersarmut droht zurückzukehren. In Ländern mit stark ausgebauter staatlicher Alterssicherung wie Deutschland sind die Probleme besonders ausgeprägt.
In der Veranstaltung werden zentrale soziologische und politische Aspekte der Alterssicherung in Europa behandelt:
• Formen staatlicher und nicht-staatlicher Alterssicherung in der jüngeren Geschichte
• Staatliche Alterssicherung im europäischen Vergleich (Institutionen und Policies): Wie unterscheiden sich die Systeme?
• Alterssicherung in ausgewählten west- und nordeuropäischen Ländern (Fallstudien zu Deutschland, Großbritannien, Schweden u.a.)
• Wandel der Alterssicherung in Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und die Rolle internationaler Organisationen dabei
• Öffentliche und private Alterssicherung: Privatisierung, „Rentenmix“. Zeigt die Stärkung privater Vorsorge eine Erosion von Sozialstaatlichkeit an?
• Die Alterssicherungspolitik der Europäischen Union (EU): Inwieweit und wie betreibt die EU Altersicherungspolitik? Wird die Rentenpolitik der Mitgliedsstaaten durch die EU geprägt?
• Wandel der Alterssicherung in Europa: Gibt es übergreifende Trends und Probleme? (etwa Privatisierung, Erosion der Sozialversicherungen, Erhöhung der Altersgrenzen, Finanzkrisen, Altersarmut) Sind Altersgrenzen überlebt? Nähern sich die europäischen Staaten einander an (Konvergenz)?
Grundlegende sozialwissenschaftliche Kenntnisse (ab drittem Semester). Bereitschaft, während des Semesters die Medienberichterstattung zum Thema zu verfolgen.
Zwingende Voraussetzung: Fähigkeit, ENGLISCHSPRACHIGE Literatur zu lesen.
Zeitschrift "Global Social Policy", 2012, Dezemberheft (Schwerpunktheft zu Alterssicherung in Europa) (über UB downloadbar)
Module | Course | Requirements | |
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30-M24 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik I | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 oder Vorlesung mit Übungsanteil | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M33 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik II (erweitert) | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-SU4S Sozialwissenschaften im Sachunterricht | Gesellschaftliches Schlüsselproblem (Vertiefung) | Graded examination
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Student information |
30-SU5S Didaktik der Sozialwissenschaften im Sachunterricht | Gesellschaftliches Schlüsselproblem | - | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Gender Studies / Master | (Enrollment until SoSe 2013) | - | Hauptmodul 4; Hauptmodul 4.2; Hauptmodul 4.4 | - | - | - | |
Politikwissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | Wahl | - | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | Wahl | - | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | - | Fachmodul (FM) Arb | Wahl | - | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2008) | - | Fachmodul 19.7 | Wahl | - | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2008) | - | Fachmodul 19.7 | Wahl | - | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Soziologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | Wahl | - | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |
Studieren ab 50 | - | - | - | - | - | - |
Aktive Teilnahme:
• Regelmäßige Teilnahme
• Lesen der Pflichtlektüre zu jeder Sitzung (als Lesehilfe s. dazu den „Leitfaden zum aktiven Lesen von Texten“; im StudIP, auch website des Veranstalters, „Lehre“)
• Zu mindestens fünf Sitzungen zwei Fragen zur Pflichtlektüre beantworten (Antworten im Forum des StudIP einstellen; dort sind auch die Fragen eingestellt). Wählen Sie fünf Sitzungen aus verschiedenen (frühen, mittleren und späteren) Teilen der Lehrveranstaltung.
• Darüber hinaus zu beiden workshopartigen Sitzungen je einen kurzen Text, Poster o.ä. im Forum des StudIP einstellen. Hinweise dazu finden Sie im Kursplan (im StudIP)
• Vor der letzten Sitzung ein kurzes Veranstaltungsresümee (inhaltlich, didaktisch) im Forum des StudIP einstellen.
Leistungsnachweis:
• „Aktive Teilnahme“ (s.o.)
• Referat mit PP und Sitzungs-(Ko-)Moderation. Keine spätere schriftliche Ausarbeitung erforderlich, stattdessen eine kleine Nacharbeit zwecks Lerneffekt: a) Notieren Sie in kurzen bullet points die Kritikpunkte, die in der Sitzung in Bezug auf Ihr Referat vorgebracht wurden. b) Schreiben Sie Einleitung und Fazit Ihres Referats neu als Text (je eine Seite), unter Berücksichtigung der Kritik/Anregungen aus der Sitzung.
ODER
• Hausarbeit (Länge je nach FSB Ihres Studiengangs 12-25 S.). Abgabe bis 25.9.2013 (Ausdruck und Datei )
ODER
• Eine kleine empirische Studie/Projekt mit Bericht. Abgabetermin: wie Hausarbeit
ODER
• Mündliche Prüfung (wenn bei Ihrem Studiengang vorgesehen) (Termine: an meiner Tür, U3-231, dort in Listen eintragen).
Gruppenarbeit ist erwünscht (i.d.R. 2 Personen).
Vor Referaten UNBEDINGT mindestens drei Wochen vorher in die Sprechstunde kommen. Danach Exposé erstellen (Gliederung, Beschreibung der Argumentation, Literaturliste), Feedback einholen, erst dann voll weiterarbeiten. Per e-mail oder Sprechstunde weiter mit dem Veranstalter kommunizieren. S.a. die Hinweise zur Vorbereitung eines Referats im StudIP.
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