300010 Organisationen, Familie, Gruppe, Bewegung, Netzwerk - Zur Theorie einer dritten Differenzierungsform (S) (WiSe 2011/2012)

Contents, comment

Mittwoch 12.00 bis 16.00 Uhr
(teilweise – bei Vorträgen Externer – kann das Seminar auch länger dauern)
(12.00 bis 14.00 Uhr theoretische Zugänge)
(14.00 bis 16.00 Uhr empirische Zugänge)

Geöffnet für:
Master Soziologie: Modul 2.1., Modul 2.2., Modul 6.1., Modul 6.2.
Master Politische Kommunikation
Diplom-Soziologie

Inhalt, Kommentar
Der Hauptfokus der Differenzierungstheorie liegt auf zwei Differenzierungsformen: der Dif-ferenzierung der modernen Gesellschaft in Funktionssysteme wie Politik, Wirtschaft, Erziehung oder Massenmedien und der Ebenendifferenzierung in Gesellschaft, Organisation und Face-to-Face-Interaktion. Übersehen wird häufig, dass sich auf der Ebene „zwischen“ Gesellschaft und Face-to-Face-Interaktion ganz unterschiedliche soziale Systeme identifizieren lassen: Neben Organisationen beispielsweise auch Familien, Netzwerke, (Protest-)Bewegungen oder (Klein-)Gruppen. Ziel dieses Seminars ist es, anhand des Themas Gewalt die Logiken der unterschiedlichen Systeme näher zu beleuchten.

Es werden in diesem Seminar fünf unterschiedliche Typen von sozialen Systemen näher betrachtet:

a) Organisationen – dazu gehören so unterschiedliche Organisationstypen wie Unternehmen, Krankenhäuser, Verwaltungen, Universitäten oder Konzentrationslager
b) Familien – im westlichen Kulturkreis also besonders die aus Eltern und Kindern (vielleicht noch Großeltern) bestehende Kleinfamilie
c) Gruppen – dabei denken wir an Cliquen von Jugendlichen, Straßengangs, kleinere politische oder religiöse Gruppierungen oder auch Ausbildungsgruppen und Gruppen von Coachees und Supervisanden
d) Bewegungen – wozu beispielsweise die Ökologiebewegung, die Friedensbewegung, die Frauenbewegung oder auch faschistische Bewegungen zu zählen sind
e) Netzwerke – in diesem Fall werden hier vorrangig Netzwerke von Personen (und nicht von Organisationen oder von Staaten) betrachtet

Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen dieses Seminarangebots ein komplettes Modul 2.1. oder 2.2. oder 6.1. oder 6.2. zu studieren. Wegen der engen Verknüpfung von Theorie und Empirie können beide Seminare nur in Kombination studiert werden.

Zur Besonderheit des Seminars

Es lassen sich drei Typen von Seminaren auseinanderhalten: Erstens Seminare, die vorrangig durch den Dozenten stark kondensiert Überblicke über ein Thema liefern (z. B. die Einführungen in die Soziologie oder die Einführungen in die Organisationssoziologie). Zweitens Veranstaltungen, in denen kondensiertes und häufig durch den Dozenten aufbereitetes Wissen auf eine Vielzahl von Themen angewandt wird (z. B. die themenspezifischen Seminare). Drittens Veranstaltungen, in denen Themen neu erschlossen werden und in denen auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Theorieelementen zurückgegriffen wird. Um ein solches Seminar handelt es sich in diesem Fall. Wegen des hohen Forschungsanteils wird das Seminar insgesamt sehr arbeitsintensiv werden (ungefähr 4 bis 8 Stunden Vorbereitungszeit pro Sitzung, und Beginn der Lektüre schon in den Semesterferien). Weil diese Seminare stark experimentell sind, sind sie erfahrungsgemäß mit hoher Unsicherheit bezüglich des Ablaufs gekennzeichnet und erfordern von den Teilnehmern (und dem Veranstalter) eine hohe Frustrationstoleranz.

Die Teilnahme an der Hausarbeitskonferenz ist für jeden Studierenden, der eine Hausarbeit schreibt, verpflichtend. Termin wird noch bekanntgegeben. Weil jede Arbeit in der Seminargruppe diskutiert wird, ist eine spätere Abgabe nicht möglich.

Zur Einführung ins Thema:

Kühl, Stefan (2010): Die Systemtheorie als Mehrebenentheorie. Hamburg; Bielefeld: Studienbrief der FH und der Universität Bielefeld. (Bitte seien Sie nachsichtig – Hierbei handelt es sich um einen Studienbrief für eine Fern-Uni-Ausbildung von Praktikern ohne soziologische Vorbildung. Dies erklärt die didaktische Anlage und die einfache Sprache des Studienbriefs) (Der Text steht im StudIP).

Erster Teil - Überlegungen

1. Sitzung (12.10.2011): Vorstellung des Seminarprogramms, Erwartungen und
erste Diskussionen

Kühl, Stefan (2010): Die Systemtheorie als Mehrebenentheorie. Hamburg; Bielefeld: Studienbrief der FH und der Universität Bielefeld.

2. Sitzung (19.10.2011): Auf der Suche nach einer dritten Differenzierungsform

Tyrell, Hartmann, (2008c:) Zweierlei Differenzierung: Funktionale und Ebenendifferenzierung im Frühwerk Niklas Luhmanns. In: Heintz, Bettina (Hrsg.), Soziale und gesellschaftliche Differenzierung. Aufsätze zur soziologischen Theorie. Wiesbaden: VS Verlag, 75-105.

Luhmann, Niklas (1975c): Interaktion, Organisation, Gesellschaft. In: Luhmann, Niklas (Hg.): Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen: WDV, S. 9-20.

Zweiter Teil: Anwendung auf verschiedene soziale Systeme

3. und 4. Sitzung (26.10. und 2.11.) – Gruppen

Neidhardt, Friedhelm (1979): Das innere System sozialer Gruppen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 31, S. 639-660.

Tyrell, Hartmann (1983a): Zwischen Interaktion und Organisation I: Gruppe als Systemtyp. In: Neidhardt, Friedhelm (Hg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Sonderheft 25 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen: WDV, S. 75-87.

Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.

5. und 6. Sitzung (9.11. und 16.11.) – Familien

Tyrell, Hartmann (1983b): Familie als Gruppe. In: Neithardt, Friedhardt (Hg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Sonderheft 25/1983 Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen: S. 362-390.

Tyrell, Hartmann (1979): Familie und gesellschaftliche Differenzierung. In: Pross, Helge (Hg.): Familie - wohin, Reinbek: Rowohlt, S. 13-77.

Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.

7. und 8. Sitzung (23.11. und 30.11.) – Bewegung

Luhmann, Niklas (1997): Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 847-865 (Protestbewegung)

Hellmann, Kai-Uwe (1998): Systemtheorie und Bewegungsforschung. Rezeptionsdefizite aufgrund von Stildifferenzen oder das Außerachtlassen von Naheliegendem, in: Rechtshistorisches Journal, Jg. 17, S. 493-510.

Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion

9. Sitzung und 10. Sitzung (7. und 14.12.) – Organisationen

Luhmann, Niklas (1997): Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 826-847 (Organisation und Gesellschaft)

Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden Frankfurt a.M.; New York: Campus.

Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.

11. Sitzung (21.12.) – Netzwerke – ein weiterer Kandidat für ein soziales System?

Bommes, Michael; Veronika Tacke (2006): Das Allgemeine und das Besondere des Netzwerkes. In: Hollstein, Betina, Florian Straus (Hrsg.): Qualitative Netzwerkanalyse. Konzepte, Methoden, Anwendungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 37- 63.

Dritter Teil: Forschungsperspektiven

12. Sitzung (11.1.2012)

13. Sitzung (18.1.2012)

14. Sitzung (25.1.2012)

15. Sitzung (1.2.2012)

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse
Im Prinzip – neben Grundlagen der Soziologie – keine. Dieses Seminar greift jedoch organisationssoziologische Konzepte auf. Grundkenntnisse der Organisationssoziologie sind deswegen hilfreich. Falls Sie diese noch nicht besitzen, wird Ihnen die Lektüre von Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung (Wiesbaden: VS-Verlag, Euro 12,90) oder die Lektüre von Funktionen und Folgen formaler Organisation (1964) von Niklas Luhmann empfohlen.

Stud.IP
Bei dieser Veranstaltung existiert ein entsprechendes Kursangebot im Stud.IP System der Bibliothek. Auch dort können Lehrende Materialien zu Lehrveranstaltungen ablegen.

Requirements for participation, required level

Im Prinzip – neben Grundlagen der Soziologie – keine. Dieses Seminar greift jedoch organisationssoziologische Konzepte auf. Grundkenntnisse der Organisationssoziologie sind deswegen hilfreich. Falls Sie diese noch nicht besitzen, wird Ihnen die Lektüre von Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung (Wiesbaden: VS-Verlag, Euro 12,90) oder die Lektüre von Funktionen und Folgen formaler Organisation (1964) von Niklas Luhmann empfohlen.

Teaching staff

Dates ( Calendar view )

Frequency Weekday Time Format / Place Period  

Show passed dates >>

Subject assignments

Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.S.2; H.S.3; H.S.1    
Politische Kommunikation / Master (Enrollment until SoSe 2013) 3.1   3 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Soziologie / Diplom (Enrollment until SoSe 2005) 2.2.3 (DPO02) Wahl HS
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.1 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.2 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 6.1 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 6.2 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

No more requirements
No E-Learning Space
Registered number: 37
This is the number of students having stored the course in their timetable. In brackets, you see the number of users registered via guest accounts.
Address:
WS2011_300010@ekvv.uni-bielefeld.de
This address can be used by teaching staff, their secretary's offices as well as the individuals in charge of course data maintenance to send emails to the course participants. IMPORTANT: All sent emails must be activated. Wait for the activation email and follow the instructions given there.
If the reference number is used for several courses in the course of the semester, use the following alternative address to reach the participants of exactly this: VST_19012405@ekvv.uni-bielefeld.de
Coverage:
9 Students to be reached directly via email
Notes:
Additional notes on the electronic mailing lists
Last update basic details/teaching staff:
Friday, December 11, 2015 
Last update times:
Thursday, September 26, 2013 
Last update rooms:
Wednesday, July 13, 2011 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
S / 2
Department
Faculty of Sociology
Questions or corrections?
Questions or correction requests for this course?
Planning support
Clashing dates for this course
Links to this course
If you want to set links to this course page, please use one of the following links. Do not use the link shown in your browser!
The following link includes the course ID and is always unique:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=19012405
Send page to mobile
Click to open QR code
Scan QR code: Enlarge QR code
ID
19012405