In der jüngeren Vergangenheit hatte der europäische Gedanke in einigen europäischen Ländern einen schweren Stand. Längst nicht alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union verhalten sich pro-europäisch. Einige wenige Länder sehen die EU nicht als Solidar- und Wertegemeinschaft, sondern allenfalls als wirtschaftliche Macht, von der es, z. B. bei der Umsetzung eigener Infrastrukturvorhaben, zu profitieren gilt.
Viel zu selten wird realisiert, dass die eigene Geschichte, bis hinunter auf die regionalen und lokalen Ebenen, ohne den europäischen Bezugsrahmen kaum denkbar ist und dass Überlegungen zur wechselseitigen Abschottung von Nationalstaaten geradezu absurd sind. Solche Einsichten lassen sich gewinnen, wenn man z.B. lokale Denkmalbestände auf ihren „europäischen Gehalt“ hin untersucht.
In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, werden wir im Projektseminar das „Europäische“ an Bielefelder Baudenkmalen herausarbeiten. Neben der Sparrenburg, die von einem Schwager des englischen Königs Heinrich VIII. begonnen, von einem italienischen Festungsbaumeister ausgebaut und im 30jährigen Krieg von holländischen, spanischen, schwedischen und französischen Truppen besetzt wurde, verweisen auch die Baupläne bzw. die ersten Maschinen der Ravensberger Spinnerei auf englische und irische Ursprünge. Das Baudenkmal der Radrennbahn ist eng mit der Bielefelder Fahrradindustrie verknüpft, die ohne den Austausch mit britischem Know how in ihrer beeindruckenden Größenordnung kaum denkbar gewesen wäre.
Wenngleich es sich bei dem Projektseminar um eine zweisemestrige Veranstaltung handelt, werden wir bereits am 25. Oktober 2018 im Rahmen der Veranstaltungen zum Europäischen Kulturerbejahr auf der Sparrenburg erste Zwischenergebnisse vorstellen. Die nach zwei Semestern von uns erarbeiteten Endergebnisse zu den voraussichtlich drei Bielefelder Baudenkmalen werden schließlich vom Arbeitsbereich Fachdidaktik zu einer Unterrichtsreihe für die Sekundarstufen weiterentwickelt.
Da die Veranstaltung über zwei Semester als Alternative zu einem außeruniversitärem Praktikum und der dazugehörigen Übung anzusehen ist, deckt sie das Modul „Geschichte und Öffentlichkeit“ im wissenschaftlichen Profil des Bachelor vollständig ab.
Interessierte Studierende werden gebeten, vorab einmal in die Sprechstunde des Veranstalters zu kommen.
Ein Semesterapparat wird aufgebaut!
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
---|
Module | Course | Requirements | |
---|---|---|---|
22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit | Übung Geschichte und Öffentlichkeit | Study requirement
Graded examination |
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
This website uses cookies and similar technologies. Some of these are essential to ensure the functionality of the website, while others help us to improve the website and your experience. If you consent, we also use cookies and data to measure your interactions with our website. You can view and withdraw your consent at any time with future effect at our Privacy Policy site. Here you will also find additional information about the cookies and technologies used.