Digitalisierungserwartungen in Organisationen
Digitalisierung durchzieht alle vorstellbaren und unvorstellbaren gesellschaftlichen Bereiche. Die Bundesregierung, Hochschulen, Jobcenter, privatwirtschaftliche Unternehmen – sie alle entwerfen Digitalisierungsstrategien, die helfen sollen, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten und die organisationale Flexibilität zu erhöhen. Zugleich besteht ein hohes Maß an Unsicherheit darüber, was genau Digitalisierung meint und welche Erwartungen mit ihr verbunden sind. Während die einen unter dem Stichwort der Digitalisierung die Umwandlung von analog geführten Akten in elektronische Akten bewerkstelligen oder im Rahmen großer Projekte die Einführung von Software vorantreiben, echauffieren sich die anderen darüber, dass ein derartiges Vorgehen veraltet sei und keineswegs als Digitalisierung verstanden werden dürfe. Allen Organisationen gemein scheint wiederum die diffuse Erwartung, heute den Grundstein legen zu müssen, um für eine unsichere Zukunft sicher aufgestellt zu sein. Empirisch sehen sich Organisationen also mit Digitalisierungserwartungen konfrontiert, die mit einem hohen Maß an Unsicherheit verbunden sind.
Ähnlich diffus zeigt sich die Begriffsbestimmung der Digitalisierung in einem multidisziplinären Forschungsfeld, das besonders geprägt ist durch die Technik- und Arbeitssoziologie, Medien- und Kulturwissenschaften sowie Science and Technology Studies. Ihnen gemein ist die weitgehende Organisationsvergessenheit. Organisationen als soziale Systeme mit einer eigenen Logik, die Digitalisierungserwartungen aufnehmen, sie in die eigenen Erwartungs- und Handlungsstrukturen einpflegen und sie letztliche beeinflussen und verändern, kommen damit kaum in den Blick.
Ziel des explorativ angelegten Seminars ist, sich in einem ersten Schritt theoretische Perspektiven auf Digitalisierung zu erschließen. In einem zweiten Schritt sollen empirische Digitalisierungserwartungen in Organisationen erschlossen und zusammengetragen werden, sei es mithilfe eigener empirischer Forschung, sei es mithilfe sekundärer Analysen bereits bestehender Untersuchungen. Zusammengenommen soll ein Überblick über die zahlreichen empirischen und theoretischen Digitalisierungserwartungen erarbeitet werden, ohne jedoch den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Für die Studierenden bietet das Seminar die Möglichkeit, eigene Forschungsfragen zu entwickeln und anhand der Diskussion von Exposees semesterbegleitend Hausarbeiten zu erstellen.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mo | 16-18 | C01-136 | 04.04.-11.07.2019
not on: 4/22/19 / 6/10/19 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.