250349 Aufwachsen in Extremen - Kinder und Jugendliche in demokratiegefährdenden und gewaltsamen Ideologiegemeinschaften (BS) (SoSe 2024)

Ob »Reichsbürger«-Szene, völkisch-nationalistische Kindererziehung oder Jugendliche in (neu-)religiösen und weltanschaulichen Sekten und Psychogruppen – über das Aufwachsen in solchen Ideologiegemeinschaften und isolierten Lebenswelten ist der Forschung noch wenig bekannt. Doch Denk- und Lebensweisen, die die offene Gesellschaft, die Demokratie und den Staat ablehnen, nehmen zu und nehmen Einfluss auf unterschiedliche Sozialisationskontexte. Damit verbundene Einstellungs- und Identitätskonstrukte haben teilweise frühe Vorläufer und stellen eine staatliche sowie nichtstaatliche Herausforderung dar: Welche Bedeutung und vor allem welche Auswirkungen haben derartig nach außen geschlossene, extreme Lebenswelten auf die Entwicklung von Kindern? Wie bilden sich demokratische bzw. antidemokratische Orientierungen heraus? Wie verlaufen Einstiegs- und Ausstiegsprozesse? Wann wird es gefährlich? Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen der Kinder- und Jugendhilfe in diesem Feld? Wo wird das Recht der Eltern auf Erziehung, freie Religionsausübung und Weltanschauung durch das Kindeswohl beschränkt? In welchem Verhältnis stehen zivilgesellschaftliche Verantwortung und professionelles Selbstverständnis? Um diese und weitere Fragen zu erörtern, sollen in diesem Seminar ein Spektrum an demokratiefeindlichen und gewaltsamen Phänomenbereichen zur Bearbeitung und Diskussion angeboten werden, u.a. völkische Siedler, »Reichsbürger« und »Querdenker«, esoterisch-anthroposophische Strömungen, christlicher Fundamentalismus, oder auch »Incel«-Gruppen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im SoSe 2024

M.Ed. UFP: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Education UFP im SoSe 2024