237093 Einführung in die Inszenierungsanalyse (S) (WiSe 2013/2014)

Beschäftigt sich die Literaturwissenschaft mit Theatertexten, so steht für gewöhnlich die Dramenanalyse als solche im Fokus des Interesses. Das Seminar möchte den Blick auf die Beziehung zwischen Theatertext und Inszenierung lenken. Widmet man sich dem Drama als aufzuführendem Text, so ist es Christopher Balme zufolge unerlässlich, die Wechselwirkung zwischen „implizit szenischen Zeichen“(Haupttext) und „explizit szenischen Zeichen“(Nebentext) zu erfassen. Die Inszenierung, verstanden als ästhetisches Produkt, ist als systematisches Zusammenspiel von sprachlichen (Sprechtext, Intonation, Rhythmus), raumbezogenen (Bühnenbild, Beleuchtung, Requisiten) und personenbezogenen (Kostüm, Mimik, Gestik) Zeichen analysierbar.
Gegenstand des Seminars ist nicht nur die Einführung in die Theorie der Inszenierungsanalyse, sondern auch die praktische Erprobung der erlernten Analysetechniken durch die Studierenden. So sollen im Rahmen von Gruppenarbeiten wahlweise aktuelle Inszenierungen regionaler Theater oder Videoaufzeichnungen vergangener Aufführungen zum Gegenstand eigener Inszenierungsanalysen werden.

Literaturangaben

Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2008.
Fischer-Lichte, Erika: Semiotik des Theaters. Bd.1-3. Tübingen 1990.
Hiß, Guido: Der theatralische Blick. Einführung in die Aufführungsanalyse. Berlin 1993.