“New Work”, “Lebenslanges Lernen”, “Employability” – mit diesen Begriffen werden veränderte Anforderungen und Ansprüche in der Arbeitswelt gefasst. Zugleich verändert sich diese Arbeitswelt nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch. Insbesondere Büroarbeitswelten befinden sich im Umbruch, feste Arbeitsplätze (und Arbeitszeiten) werden vielfach durch Desk-Sharing-Modelle, Flex-Arbeitsplätze oder Co-Working-Arbeitsplätze ersetzt. Damit rücken Fragen der architektonischen und räumlichen Ausgestaltung von Büroarbeitsgebäuden ins Zentrum. Mit dem Anspruch, nicht nur Arbeits- sondern auch Lernraum zu sein, stehen Arbeitsorganisationen vor der Aufgabe, Arbeitsplätze organisatorisch und technisch lernförderlich zu gestalten. Doch wie sehen Räume aus, die diese neue Lernkultur nicht nur fördern, sondern Menschen anregen, Lernprozesse zu initiieren?
Die einsemestrige Lehrforschung bietet die Gelegenheit, sich forschungsorientiert mit den Grundlagen der Architektursoziologie sowie den Anforderungen an die zukünftige Gestaltung von Arbeits- und Lernräumen auseinanderzusetzen.
Die Lehrforschung ist Teil eines Hochschulwettbewerbs, den ein Architekturbüro, das sich schwerpunktmäßig mit der Um- und Ausgestaltung von Arbeitswelten auseinandersetzt, ausgelobt hat.
Ablauf
Die Teilnehmer*innen der Lehrforschung erarbeiten im Sommersemester 2025 qualitativ empirisch die Anforderungen an Lern- und Arbeitsräume der Zukunft. Ziel ist es, die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen im Kontext des lebenslangen Lernens zu identifizieren und einen „Leitfaden“, einen Anforderungskatalog zu entwickeln, der aufzeigt, welche Merkmale zukunftsweisende Lern- und Arbeitsräume benötigen, um eine positive Lernkultur zu etablieren.
Die Soziologiestudierenden präsentieren ihre Ergebnisse zu Beginn des Wintersemesters 2025/26 Architekturstudierenden von anderen Hochschulen. Die Architekt*innen und Innenarchitekt*innen übersetzen die soziologischen Forschungsergebnisse anschließend am Beispiel eines bestehenden Hochschulgebäudes in NRW in ein innovatives Raumkonzept.
Es wird von den Teilnehmer*innen eine klare Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Teilnahme an Plenar- und Teamsitzungen sowie zu kooperativer und selbstverantwortlicher Projektarbeit erwartet. Eine Durchführung individueller, „teamfreier“ Projekte wird nicht möglich sein; nur im Rahmen der Projektteams können Erhebungen/Auswertungen arbeitsteilig an verschiedenen Fällen durchgeführt werden, die Präsentation der Ergebnisse erfolgt aber im Team.
Es werden Grundlagenkenntnisse in der Arbeits- und Wirtschaftssoziologie erwartet, die entweder im Rahmen entsprechender einführender Veranstaltungen oder durch gründliche Lektüre von Einführungsbüchern erworben worden sein können. Geeignete Einführungen:
Funder, Maria (2011): Soziologie der Wirtschaft: Eine Einführung. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag. Online verfügbar (Campus Lizenz) unter https://doi.org/10.1524/9783486714241
Minssen, Heiner (2019): Arbeit in der modernen Gesellschaft. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS. Online verfügbar (Campus Lizenz) unter
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-22358-8
Ebenfalls hilfreich sind Kenntnisse und möglichst praktische Vorerfahrungen im Bereich qualitativer Methoden (Erhebungs- und Auswertungsmethoden).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 14-18 | X-E1-203 | 09.04.-16.07.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M4_LF1 Lehrforschung in Arbeits- und Wirtschaftssoziologie | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-6b Angewandte Geschlechterforschung - Lehrforschung | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Prüfungsleistung
Die schriftlichen Berichte im Umfang von ca. 40-60 Seiten auf der Basis der empirischen Forschungsarbeit sind grundsätzlich zum Ende des Sommersemesters 2025 abzugeben; eine Verlängerung ist um maximal 2 Monate möglich, wenn ausreichende Gründe nachgewiesen werden.