220035 Anarchismus: Die Neuen Anarchisten und ihre Vorläufer (S) (WiSe 2014/2015)

Im Rahmen der gegenwärtigen transnationalen Globalisierungskritischen Bewegung sind Individuen und Gruppen hervorgetreten, die sich „Anarchisten“ nennen. „Anarchism is the heart of the movement, its soul, the source of all what’s new and hopeful“, schreibt David Graeber, einer der Sprecher von Occupy Wallstreet. Was zeichnet den Anarchismus aus?
Das Seminar untersucht, um die Gegenwartskritik und Zukunftsvorstellungen der Neuen Anarchisten historisch zu verorten, anarchistische Vordenker, Strömungen und Modelle sowie ausgewählte Versuche, anarchistische Theorien in Praxis zu überführen. Es setzt, um die anarchistischen Vorstellungen von Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit sowie anarchistische Konzeptionen einer „anderen“ Gesellschaft zu studieren, bei den Klassikern des Anarchismus an (u.a. Pierre-Joseph Proudhon, Michail Bakunin, Gustav Landauer, Emma Goldmann, Louise Michel). Es wendet sich zudem in Fallstudien den Transformationsstrategien ausgewählter Gruppen und Strömungen zu. Schwerpunkte bilden u.a. die Pariser Kommune (1871), die Münchner Räterepublik (1919), der aufständische Anarchismus und Anarchafeminismus.
Der Themenbereich Anarchismus: Die Neuen Anarchisten und ihre Vorläufer wird durch das Seminar sowie eine Historischen Kontextualisierung erschlossen, in deren Zentrum die historisch-kritische Interpretation von grundlegenden Texten und Überblicksdarstellungen der breiten Tradition des Anarchismus steht.

Literaturangaben

David Graeber, The New Anarchists, in: New Left Review 13 (January – February 2002), S. 61-73 - auch unter: http://newleftreview.org/II/13/david-graeber-the-new-anarchists; Hans Jürgen Degen, Jochen Knoblauch, Anarchismus. Eine Einführung, Stuttgart 22008; Lucien van der Walt, Michael Schmidt, Schwarze Flamme. Revolutionäre Klassenpolitik im Anarchismus und Syndikalismus, Hamburg 2013.