Man könnte den Eindruck bekommen, dass Gesellschaft überwiegend digital stattfindet: Wir arbeiten digital, wir lieben digital, wir hassen digital und wir flanieren digital – vermittelt durch Videotelefonie, Dating-Portale und soziale Medien. Das Problem für die Soziologie: Nach Maßstäben der Klassiker handelt es sich bei alldem nicht um Interaktion im klassischen Sinne. Ob für Niklas Luhmann, Erving Goffman oder Georg Simmel, Interaktion bedeutet, dass eine körperlich wahrnehmbare Anwesenheit vorausgesetzt wird.
Dennoch versuchen aktuellere Ansätze, dem Interaktionsbegriff eine Beschreibungsleistung für vermittelte Sozialität abzutrotzen. Begriffskonzepte wie zum Beispiel Telekopräsenz, mediatisierte Interaktion oder Response-Presence sollen dafür sorgen, dass auch digital vermittelte soziale Situationen als Interaktion beschrieben werden können.
Im Seminar erarbeiten wir gemeinsam zunächst, was Interaktion für die Soziologie überhaupt ist, um anschließend Ansätze zu diskutieren, die vermittelte Interaktion ohne die körperliche Anwesenheit beschreibbar machen wollen.
Dabei werden wir auf die Fragen stoßen, wie wichtig die unmittelbare Körperlichkeit, Gesten und Blicke sind, aber auch, welche Dimensionen der Interaktion durch deren Vermittlung dazugewonnen werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 10-12 | U2-217 | 11.04.-18.07.2025
nicht am: 18.04.25 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
2. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.