Der Science-Fiction-Film steht gewöhnlich für die Erfahrung von Alterität. Weil er mögliche Welten entwirft, begegnen wir hier dem Anderen als das uns Fremde, das dann angenommen, ausgeschlossen, bekriegt oder gar vernichtet werden kann. Davon erzählen die Narrative des Genres schon in den literarischen Vorläufern des 19. Jahrhunderts. Dieses Andere und Fremde wird, klassischer Weise, als Entwurf einer Gesellschaft gezeichnet, als Utopie im Sinne von Morus etwa oder seit dem 20. Jahrhundert vor allem als deren Schreckbild, als Dystopie. Der Blick in die Zukunft, der uns einst bestärken sollte in unserem Fortschrittsoptimismus, ist nun geeignet, Angst einzuflößen vor den Folgen eben jener Technik, die diesen Zustand erst ermöglicht hat.
Beispiele für beide Bereiche sind die Fantasien von künstlichen Menschen oder auch die Folgen atomarer Verstrahlungen oder sonstiger Nebenwirkungen zivilisatorischer Errungenschaften, die etwa bis zur Auslöschung der Menschheit, weiterer Arten oder zum Untergang des Planeten reichen. Beide Felder aber können auch für Narrative verwendet werden, die die Neugierde, den Forscherdrang des Menschen ausstellen und ihn bis in die letzten Weiten des Universums vordringen lassen.
Mit der Wende ins neue Jahrtausend hat sich der Gegenstandsbereich des Science-Fiction-Films deutlich erweitert und verschoben. Verhandelt wird nun der philosophische Diskurs der Zukunft – und dies nicht mehr primär im B-Picture-Segment, sondern mit den Großbudgets von Blockbustern. Es geht unter anderem um Selbstbewusstsein und künstliche Intelligenz, die Metaphysik des Lebens, Naturmystik versus technikgestützte Zivilisation, Schöpfungsmythen und Reinkarnation, die Geworfenheit als anthropologische Konstante oder die Erfahrbarkeit der Relativitätstheorie. Verführung und Anerkennung durch den Anderen oder Kommunikation als Problem intelligenter Wesen sind weitere Themenfelder, die verdeutlichen, wie ambitioniert das Genre im 21. Jahrhundert geworden ist.
Im Seminar fragen wir, ob hier bereits eine Genre-Störung vorliegt, weil die ursprünglichen Erwartungen kaum noch bedient werden – oder sich zu anderen Genres entwickeln: der dystopische SF-Film etwa zum Horror. Deshalb behandeln wir auch nicht diese inzwischen typisierten (Post-)Apokalypsen (und auch nicht die Kinoreihen wie STAR WARS, STAR TREK oder TERMINATOR), sondern philosophierende (Einzel-)Filme wie I, ROBOT, THE FOUNTAIN, AVATAR, MELANCHOLIA, PROMETHEUS, CLOUD ATLAS, GRAVITY, INTERSTELLAR, EX MACHINA, ARRIVAL, ALIEN COVENANT und BLADE RUNNER 2049.
• Literatur wird über den elektronischen Lernraum und einen UB-Handapparat zur Verfügung gestellt.
• In der UB ist zudem ein Medienapparat eingerichtet.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 12-14 | U2-107 | 09.04.-20.07.2018
not on: 5/10/18 / 5/31/18 |
Module | Course | Requirements | |
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen | Lehrveranstaltung 1 | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung 2 | Study requirement
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Student information | |
23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft | Lehrveranstaltung 1 | Graded examination
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Lehrveranstaltung 2 | Study requirement
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Student information | |
23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung IV | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2G | |||||
Studieren ab 50 |
Studienleistungen können über ein (Gruppen-)Referat erbracht werden.