300002 Institutionenökonomik (30-M21) (V) (WiSe 2017/2018)

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Die Institutionenökonomik geht davon aus, dass die unterschiedliche Ausgestaltung von Institutionen - (rechtlichen) Regelsystemen wie Verfassungen, Gesetzen, Verträgen, Normen etc. - eine zentrale Erklärungsvariable für gesellschaftliche Wohlstandsunterschiede zwischen verschiedenen Staaten / Kontinenten sind. Diese Unterschiede will die Institutionenökonomik erklären, um der Öffentlichkeit Hinweise zur Gestaltung von Institutionen zu geben ("Erklärung zwecks Gestaltung", Homann / Suchanek 2005).

In der Veranstaltung werden daher zentrale gesellschaftspolitische Schlüsselprobleme der heutigen Zeit institutionenökonomisch analysiert. Es wird untersucht, welche Institutionen aus Sicht der Institutionenökonomik geeignet sind, gegenwärtige wirtschaftliche Probleme zu begrenzen und so gesellschaftlichen Wohlstand und damit die Lebensqualität der Menschen zu fördern.

Konkret geht es dabei um folgende Problemstellungen:

- Warum ist es einigen Ländern im Laufe der letzten 250 Jahre gelungen, eine Wohlstandsgesellschaft aufzubauen, während große Teile der Bevölkerung in anderen Ländern der Welt auch heute noch unter Armut leiden? Welche institutionellen Unterschiede sind dafür verantwortlich?

- Welche Bedeutung hat das marktwirtschaftliche System bzw. die Wahl des Wirtschaftssystems für die Herausbildung gesamtwirtschaftlichen Wohlstands und warum? Gibt es ökonomisch tragfähige System-Alternativen zum heute oft heftig kritisierten Kapitalismus?

- Warum kommt es zur Entstehung a) von Finanzkrisen und b) zu Staatsschulden- und Währungskrisen (Stichwort: Eurokrise) und was kann politisch getan werden, um diese einzuhegen bzw. die Entstehung neuer Krisen künftig zu verhindern?

- Umweltprobleme wie insbesondere der globale Klimawandel gefährden das künftige Wohlergehen der Menschheit auf massive Weise. Welche institutionellen Ursachen liegen dieser Problematik zugrunde und welche Lösungsvorschläge bietet die Institutionenökonomik hierzu an? Wie werden umweltpolitische Instrumente wie das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und der EU-Emissionshandel von der Institutionenökonomik beurteilt?

- Soziale Sicherheit ist für Menschen ein Gut von existentieller Bedeutung. Zugleich befindet sich der Sozialstaat jedoch u.a. aufgrund der demografischen Entwicklung in der Krise. Welche institutionellen Ursachen und Lösungsmöglichkeiten gibt es aus Sicht der Institutionenökonomik?

- Verbraucher möchten qualitativ hochwertige und risikoarme Produkte erwerben. Wozu und wann sind welche politischen Maßnahmen zum Verbraucherschutz zur Förderung des Wohlergehens der Konsumenten geeignet?

- Internationale Wirtschaftsabkommen zu freiem Handel und grenzüberschreitenden Investitionen wie z.B. das zurzeit verhandelte Transatlantische Handelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA werden in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Wie lassen sich diese Kontroversen wissenschaftlich analysieren? Welche Bedeutung hat diese Thematik für die Lebensqualität des menschlichen Alltags? Gibt es einen Widerspruch zwischen politischer Demokratie und ökonomischer Globalisierung, wie manche Autoren (z.B. Rodrik) meinen?

All diese Fragen werden immer wieder unter Rückgriff auf dieselben zentralen Begriffe ("Kategorien") der Institutionenökonomik analysiert, nämlich v.a.: Anreize, Eigentumsrechte, externe Effekte, Haftungsprinzip, Informationsasymmetrie, Moral Hazard, Opportunismus, Opportunitätskosten, Prinzipal-Agent-Problem, Soziales Dilemma, Transaktionskosten.

Bibliography

Zur Einführung empfohlen:
- Karl Homann & Andreas Suchanek (2005): Ökonomik. Tübingen, Verlag Mohr / Siebeck.

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30-M21 Fachmodul Integration II: Gesellschaft/Wirtschaft Institutionenökonomik Student information

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Der Stoff aus der Veranstaltung Institutionenökonomik ist relevant für die Modulklausur, die in der "Integrativen Lehrveranstaltung" geschrieben wird.

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