Agesilaos gehört zu den charakteristischen Gestalten der griechischen Geschichte. Geb. 444/3 v.Chr. wurde er im Jahr 400 spartanischer König, in einer Zeit also, als die Polis am Eurotas durch den Sieg im Peloponnesischen Krieg eine Vormachtstellung erlangt hatte, die sie weder aufgeben noch ausfüllen konnte. So musste der König und Kriegsherr, der jahrzehntelang die hegemonialen Ziele Spartas maßgeblich bestimmen und seine Stellung durch gezielte Gefolgschaftsbildungen festigen konnte, zugleich „einer der größten Vertuscher unter den Herrschern aller Zeiten“ (J. Burckhardt) sein. Charisma und Prekarität bestimmten sein Wirken. Noch in seinen Achtzigern trat Agesilaos als Söldnerführer in den Dienst des ägyptischen Pharaos, dann eines Usurpators, um Sparta Hilfsgelder zu beschaffen. Er starb 360/59 auf dem Marsch nach Kyrene.
Durch Xenophons ‘Helleniká’ und Plutarchs Biographie sind wir über Agesilaos einigermaßen unterrichtet. Xenophon verfasste außerdem eine kleine Lobschrift auf den ihm auch persönlich verbundenen König. Die rhetorisch geprägte Lobschrift stellte im 4. Jh. v.Chr. eine literarische Neuerung dar. Sie geht von der für die Antike typischen Vorstellung aus, dass sich ‘Tugenden’ nur in der Praxis bewähren und am besten an einer konkreten Persönlichkeit aufgezeigt werden. Xenophon setzt, dem Zweck der Schrift entsprechend, andere Akzente als in seinem historiographischen Werk ‘Helleniká’.
Die elf Kapitel des ‘Agesilaos’ lassen sich in einem Semester gut bewältigen. Gelesen wird der griechische Text. Die Ausgabe wird in Kopie zur Verfügung gestellt. Ferner sollte eine systematische altgriechische Grammatik zur Hand sein (Kaegi, Ars Graeca, Bornemann-Risch, Typoi u.a.) sowie ein griechisch-deutsches Lexikon (Gemoll, Benseler, Menge-Güthling [Langenscheidt]).
Erwartet werden brauchbare Altgriechischkenntnis auf dem Niveau des Graecum. Doch auch wer gerade den Fortgeschrittenenteil des Graecumskurses besucht, ist willkommen.
Xenophons Agesilaos. Für den Schulgebrauch erklärt von Otto Güthling, Leipzig 1888 (als pdf im stud.ip). Für den historischen Kontext: Raimund Schulz, Kleine Geschichte des antiken Griechenland, 2. Aufl. Stuttgart 2010, 211ff.; Paul Cartledge, Agesilaos and the Crisis of Sparta, London 1987.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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22-2.1 Theoriemodul | Übung Sprache | Study requirement
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Student information |
22-2.2 Methodikmodul | Übung Sprache | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.1 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | Modul 2.1 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | ||
Latein: Die römische Literatur, Kultur und Gesellschaft im europäischen Kontext / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | MaLat6 | 2/3 |
Wird die LV als Übung im Modul Sprache des alten BA-Studiengangs (Modul 2.1; Einschreibung bis Sommersem. 2011; 4 LP) besucht, ist eine Übersetzungsklausur am Ende des Semesters zu bestehen. Für die Sprachübung im neuen BA-Studiengang (Modul 22-2.1/2; 2 LP) sind kleine Studienleistungen vorgesehen, die zu Beginn der Übung angekündigt werden. In jedem Fall werden regelmäßige Teilnahme und häusliche Vorbereitung der Übersetzung erwartet.