In der Rede zum Ende seiner Amtszeit betonte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck mit Blick auf die Herausforderungen der Migrationsbewegungen in den letzten Jahren, dass es nicht auf die Herkunft ankomme, sondern auf die Haltung. Ebenso sei das Wichtigste, was wir unseren Kindern mitgeben könnten eine bestimmt Haltung. Eine Haltung zu haben, scheint damit zunächst ein normatives Ideal zu sein, nach dem wir streben sollten und an dem wir uns messen lassen müssen. Doch was bedeutet es eigentlich, eine Haltung zu haben? Wie kommen wir zu einer Haltung und wie können sich Haltungen verändern? Warum gelingt es uns manchmal nicht Haltung zu bewahren und wohin fallen wir dann? Unabhängig von der politischen Sphäre wird der Begriff der Haltung in unterschiedlichen Kontexten und Bedeutungen gebraucht. Haltungen werden sichtbar in unserem Verhalten und in unseren Körpern. So verweist der Begriff auf das Zusammenspiel unserer geistigen und körperlichen Wesensmerkmale. Auch in der Ethik gehört er zu jenen Begriffe, die zwar selten explizit konzeptualisiert werden, aber dennoch immer wieder eine Rolle spielen. Im Seminar werden wir die Vielseitigkeit des Begriffs analysieren und seinen unterschiedlichen Dimensionen nachgehen.
Das Marta Herford (Museum für Kunst, Architektur und Design) zeigt ab dem 29.6.2019 eine Ausstellung mit dem Thema „Haltung und Fall“. Die Ausstellung erzählt vom Taumeln der Körper, von festen Positionierungen, notwendiger Flexibilität, politischer Aufladung und poetischer Auflösung. Inspiriert von dieser Ausstellung ist das Seminar ein Kooperationsprojekt zwischen Universität und Museum. Feste Bestandteile des Seminars werden zwei Besuche der Ausstellung sein. Durch den künstlerischen Zugang werden sich neue Perspektiven auf das Thema öffnen und wir werden in der Ausstellung nach Bezügen zwischen den im Seminar diskutierten Texten und den im Museum präsentierten künstlerischen Arbeiten suchen.
Empfohlene Vorkenntnisse:
Abschluss des ersten Studienjahres (beide Grundkurse, Philosophischer Einstieg und Philosophisches Schreiben).
• Bayertz, Kurt (2012): Der aufrechte Gang. Eine Geschichte des anthropologischen Denkens, München: C.H. Beck.
• Kurbacher, Frauke; Wünschner, Philipp (2017): Was ist Haltung? Begriffsbestimmung, Positionen, Anschlüsse, Würzburg: Königshausen und Neumann.
• Weber-Guskar, Eva (2016): Würde als Haltung. Eine philosophische Untersuchtung zum Begriff der Menschenwürde, Münster: Mentis.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
26-GL_ETH Grundlagen Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
26-HM_PP1_NE Hauptmodul PP1: Normative Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
26-HM_PP3_AE Hauptmodul PP3: Angewandte Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
26-VT_ETH Vertiefung Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Voraussetzung für die Vergabe von 3 Leistungspunkten ist das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern bzw. 10-20 Minuten. Die genauen Anforderungen werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: