300870 Experiencing Gender: Geschlechter erlebensbezogen untersuchen (LEH) (WiSe 2023/2024)

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In dieser Lehrforschung geht es um Erfahrungen, die Menschen mit ihrer Geschlechtlichkeit im Kontext ihres privaten und beruflichen Alltags machen. Ausgangspunkt sind bestehende Ansätze der Geschlechterforschung, die Geschlecht als nicht stillzustellenden Prozess und als unentrinnbare, historisch je spezifische Anforderung verstehen. Kenntnisse dieser dekonstruktivistischen Geschlechtertheorien werden vorausgesetzt. In der Lehrforschung wird es jedoch nicht nur um die Herstellung von Erfahrung durch Sprache und latente soziale und diskursive Strukturen gehen, sondern in Anknüpfung an phänomenologische Ansätze vor allem um die körperlich-leibliche Dimension geschlechtlicher Existenzweisen.
Die phänomenale Qualität von Geschlecht kann zum einen an dem physischen sicht- und tastbaren Körper festgemacht werden, der verletzlich und endlich ist. Zum anderen verfügen Menschen aber auch über einen Innenraum (Leib), den sie spüren und fühlen und der für sie im Hier und Jetzt unhintergehbar ist. Zu diesem leiblichen Erleben zählen Emotionen, Affekte und Gespürtes. In der Lehrforschung wollen wir diesen von der Phänomenologie eingeführten Doppelaspekt menschlicher Existenz aufgreifen, ohne sozialstrukturelle Aspekte aus dem Blick zu verlieren. So ist beispielsweise die Vulnerabilität von Körpern entsprechend sozialer Positionierung in Gesellschaften sehr ungleich verteilt und es wird den Individuen „massiv zugemutet, ihr objektiviertes Geschlecht subjektiv zu sein“ (Lindemann 1993: 38). Allerdings trägt der lebendige Körper in seiner Eigensinnigkeit auch ein emanzipatives Potential in sich, das unter Umständen Voraussetzung der Transformation von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sein kann.
Zentrale Forschungsfragen sind: Welche körperlich-leiblichen Erfahrungen machen Menschen als ein bestimmtes Geschlecht im privaten und beruflichen Alltag? Wie erleben sie ihre geschlechtliche Existenzweise?
Nach einer kurzen Phase, in der wir unser Wissen über die zugrunde gelegten Geschlechtertheorien rekapitulieren (Grundlagenwissen ist vorausgesetzt) sowie uns mit qualitativen Methoden vertraut machen, die den eigenen und untersuchten Körper als Quelle von Erkenntnis betonen, werden alle Teilnehmenden ein Interview führen und transkribieren. Den Großteil der Lehrforschung werden wir mit der gemeinsamen Auswertung dieses empirischen Materials verbringen.

Teaching staff

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Frequency Weekday Time Format / Place Period  
weekly Di 14-18 X-E0-228 10.10.2023-30.01.2024
not on: 12/26/23 / 1/2/24

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Subject assignments

Module Course Requirements  
30-M-Soz-M9_LF1 Lehrforschung in Geschlechtersoziologie Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Study requirement
Student information
- Graded examination Student information
30-MGS-6b Angewandte Geschlechterforschung - Lehrforschung Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Study requirement
Student information
- Ungraded examination Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.

Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Geschlechterforschung in der Lehre    

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If the reference number is used for several courses in the course of the semester, use the following alternative address to reach the participants of exactly this: VST_418935914@ekvv.uni-bielefeld.de
Coverage:
15 Students to be reached directly via email
Notes:
Additional notes on the electronic mailing lists
Email archive
Number of entries 10
Open email archive
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Monday, December 4, 2023 
Last update times:
Friday, August 11, 2023 
Last update rooms:
Friday, August 11, 2023 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
LEH / 4
Department
Faculty of Sociology
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