Das Wissen über Arten der Geschlechtlichkeit (Zweisemestrige Lehrforschung)
Gegenstand
Die lange Zeit für banal gehaltene Erfassung des Geschlechts ist zu einer Herausforderung geworden. Zwischen dem biologischen und dem sozialen Geschlecht und der sexuellen Orientierung wölbt sich ein Raum sexueller Diversität mit einer Vielzahl von Ausprägungen. Soziale Bewegungen fassen sie heute zusehends in ein eigenes Begriffsrepertoire, das Abkürzungen wie LGBTQIA+ abbilden.
Dieser aktuell prominente Diskurs will damit lediglich die Sprache der realen Diversität anpassen. Ein konservatives Verständnis binärer Geschlechtlichkeit leistet dagegen Widerstand. Bislang haben sich die konträren Positionen allenfalls auf die Kategorie 'divers' einigen können. Sie ist aber ein schlechter Kompromiß, weil sich die wenigsten Menschen jenseits althergebrachter dichotomer Identitäten als divers bezeichnen würden.
Die Erfassung des Geschlechts in der sozialwissenschaftlichen Forschung stellt dieser Konflikt vor ein Dilemma. Erhebungsinstrumente sollen die Realität angemessen abbilden. Ein Teil des Publikums faßt die Verwendung von LGBTQIA+-Labels in Erhebungsinstrumenten aber als genderpolitisches Statement auf. Eine reale oder vermeintliche Positionierung durch Forschende droht die Teilnahmebereitschaft zu beeinträchtigen, denn offenbar sehen manche Menschen die Infragestellung binärer Geschlechterkonzepte als Bedrohung ihrer sozialen Identität an. Mit dieser Frage setzt sich die Forschung schon auseinander.
Weniger beachtet wird bisher ein anderer Aspekt: Das schiere Wissen um die spezifische Bedeutung der einzelnen Kategorien ist kein Gemeingut; vermutlich sind in Abhängigkeit von Alter, politischer Orientierung, Milieu-Blasen-Zugehörigkeit und anderen Faktoren Individuen oft kaum mit der Bedeutung der Konzepte vertraut. Es wäre gut, die Verbreitung des Wissens über die geschlechtliche Vielfalt und ihre Labels zu verstehen. Sozialwissenschaftlerïnnen müssen wissen, was in einem Instrument vorausgesetzt werden kann, um Fragebogenartefakte und Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Ferner ist die Verbreitung des Wissens ein Indikator des sozialen Wandels und des Wertewandels. Sie wird der Gegenstand der Lehrforschung sein. Die Leitfrage lautet: Wer weiß was über die Spielarten der Geschlechtlichkeit?
Die Studierenden müssen sich mehreren Herausforderungen stellen, die der Gegenstand mit sich bringt, z. B.:
Format der Lehrforschung
Arbeitsweise
Vorläufige Ablaufplanung
Sommersemester 2023 (Plenum, Kleingruppen)
Vorlesungsfreie Zeit, Sommersemester 2023
Wintersemester 2023/2024 (einzelne Plenumssitzungen, Kolloquium)
Vorlesungsfreie Zeit, Wintersemester 2023/2024 (Individualarbeit)
Abgabe der Berichte bis 31.03.2024 (PDF per Email an den Veranstalter)
Ihre Leistungen
Die Mitwirkung in allen Phasen des Projektablaufs ist erforderlich. Besondere Bedeutung haben:
Voraussetzungen
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M3_LF1 Lehrforschung in Soziologische Methoden | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-6b Angewandte Geschlechterforschung - Lehrforschung | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation | |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: