300033 Sozialpolitik in Entwicklungs- und Übergangsgesellschaften (S) (SoSe 2013)

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Im MA Politische Kommunikation anrechenbar als: "Global Public Policy"

Contents, comment

Sozialpolitik als formelle soziale Sicherung im modernen Sinne ist west- und nordeuropäischen Ursprungs. Sie entstand im 19. und 20. Jahrhundert im Zuge wirtschaftlicher, politischer und kultureller Modernisierungsprozesse (Industrialisierung, Kapitalismus, nation building, Demokratisierung, Säkularisierung). In der Veranstaltung wird untersucht, in welchen Formen und aufgrund welcher Faktoren Sozialpolitik sich in jüngerer Zeit auch in nicht-westlichen und wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern verbreitet.

In Entwicklungsländern herrsch(t)en traditionale Formen sozialer Sicherung vor, vor allem informelle Sicherungen (Familie, Verwandtschaft) und eigene Arbeit (Bodennutzung, in den Städten Arbeit im Informellen Sektor). Formelle Sicherungen sind meist unter kolonialem Einfluss entstanden und auf privilegierte, regierungsnahe Gruppen sowie auf Arbeiter im formellen Sektor beschränkt. Soziale Sicherungsformen jenseits von Primärgruppen sind häufig paternalistisch oder klientelistisch geprägt, neuere Formen sind kollektive Selbsthilfe in Assoziationen sowie remittances von Verwandten, die im nördlichen Ausland arbeiten. Seit den 1980er und 1990er Jahren sieht jedoch die Entwicklungspolitik den Aufbau formeller sozialer Sicherungssysteme, die an westliche Modelle angelehnt sind, zunehmend als wichtige Aufgabe. In Bezug auf wohlhabendere Übergangsgesellschaften, besonders Südkorea und Taiwan, wird teilweise sogar von „neuen Wohlfahrtsstaaten“ gesprochen.

Anders als bei der Entstehung von Sozialpolitik in westlichen Ländern ist Sozialpolitik in Entwicklungs- und Übergangsgesellschaften wesentlich durch globale Wissensdiffusion und internationale Organisationen wie Weltbank und Internationale Arbeitsorganisation angetrieben. In einigen Entwicklungs- und Übergangsländern wird Sozialpolitik auch endogen zunehmend zu einem politischen Thema.

In der Veranstaltung behandelt werden u.a.:

- Theorien der Sozialpolitik und sozialen Sicherung in Entwicklungsländern
- Sozialpolitik in Ländern des globalen Südens, anhand ausgewählter Länder und Politikfelder, wie Alterssicherung, Gesundheit, Sozialhilfe
- Sozialpolitik in Übergangsgesellschaften: die „Neue Wohlfahrtsstaaten“-Hypothese
- Globale Sozialpolitik: internationale Organisationen und globale Wissensdiffusion
- Die Zukunft der Sozialpolitik: Verbreitet sich Sozialpolitik weltweit? Verbreitung westlicher Modelle oder kultur- und lokalspezifische Diversität?

Requirements for participation, required level

Zwingende Voraussetzung: Fähigkeit, ENGLISCHSPRACHIGE Literatur zu lesen.

Inhaltlich keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Kenntnisse und Interesse über/an Sozialpolitik und/oder Entwicklungspolitik und dem globalen Süden sind hilfreich.

Bibliography

Zeitschriften: "International Social Security Review" (published in four languages);
"Global Social Policy"
Siehe auch das laufende Projekt des Veranstalters: FLOOR www.floorgroup.de

Teaching staff

Dates ( Calendar view )

Frequency Weekday Time Format / Place Period  
weekly Mo 14-16 U5-211 08.04.-15.07.2013
not on: 5/20/13

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Subject assignments

Module Course Requirements  
30-M-Soz-M5a Politische Soziologie a Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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- Graded examination Student information
30-M-Soz-M5b Politische Soziologie b Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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- Graded examination Student information
30-M-Soz-M5c Politische Soziologie c Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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- Graded examination Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.

Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Gender Studies / Master (Enrollment until SoSe 2013) Hauptmodul 4; Hauptmodul 4.2; Hauptmodul 4.4    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.S.1   scheinfähig  
Politische Kommunikation / Master (Enrollment until SoSe 2013) 2.2; 3.1 Pflicht 3 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 1.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Aktive Teilnahme:
• Regelmäßige Teilnahme
• Lesen der Pflichtlektüre zu jeder Sitzung (als Lesehilfe s. dazu den „Leitfaden zum aktiven Lesen von Texten“; im StudIP, auch website des Veranstalters, „Lehre“)
• Zu mindestens fünf Sitzungen zwei Fragen zur Pflichtlektüre beantworten (Antworten im Forum des StudIP einstellen; dort sind auch die Fragen eingestellt). Wählen Sie fünf Sitzungen aus verschiedenen (frühen, mittleren und späteren) Teilen der Lehrveranstaltung.
• Darüber hinaus zu beiden workshopartigen Sitzungen je einen kurzen Text, Poster o.ä. im Forum des StudIP einstellen. Hinweise dazu finden Sie im Kursplan (im StudIP)
• Vor der letzten Sitzung ein kurzes Veranstaltungsresümee (inhaltlich, didaktisch) im Forum des StudIP einstellen.

Leistungsnachweis:
• „Aktive Teilnahme“ (s.o.)
• Referat mit PP und Sitzungs-(Ko-)Moderation. Keine spätere schriftliche Ausarbeitung erforderlich, stattdessen eine kleine Nacharbeit zwecks Lerneffekt: a) Notieren Sie in kurzen bullet points die Kritikpunkte, die in der Sitzung in Bezug auf Ihr Referat vorgebracht wurden. b) Schreiben Sie Einleitung und Fazit Ihres Referats neu als Text (je eine Seite), unter Berücksichtigung der Kritik/Anregungen aus der Sitzung.
ODER
• Hausarbeit (Länge je nach FSB Ihres Studiengangs 12-25 S.). Abgabe bis 25.9.2013 (Ausdruck und Datei )
ODER
• Eine kleine empirische Studie/Projekt mit Bericht. Abgabetermin: wie Hausarbeit
ODER
• Mündliche Prüfung (wenn bei Ihrem Studiengang vorgesehen) (Termine: an meiner Tür, U3-231, dort in Listen eintragen).

Gruppenarbeit ist erwünscht (i.d.R. 2 Personen).

Vor Referaten UNBEDINGT mindestens drei Wochen vorher in die Sprechstunde kommen. Danach Exposé erstellen (Gliederung, Beschreibung der Argumentation, Literaturliste), Feedback einholen, erst dann voll weiterarbeiten. Per e-mail oder Sprechstunde weiter mit dem Veranstalter kommunizieren. S.a. die Hinweise zur Vorbereitung eines Referats im StudIP.

No eLearning offering available
Registered number: 48
This is the number of students having stored the course in their timetable. In brackets, you see the number of users registered via guest accounts.
Address:
SS2013_300033@ekvv.uni-bielefeld.de
This address can be used by teaching staff, their secretary's offices as well as the individuals in charge of course data maintenance to send emails to the course participants. IMPORTANT: All sent emails must be activated. Wait for the activation email and follow the instructions given there.
If the reference number is used for several courses in the course of the semester, use the following alternative address to reach the participants of exactly this: VST_29225808@ekvv.uni-bielefeld.de
Coverage:
7 Students to be reached directly via email
Notes:
Additional notes on the electronic mailing lists
Last update basic details/teaching staff:
Friday, December 11, 2015 
Last update times:
Wednesday, February 20, 2013 
Last update rooms:
Wednesday, February 20, 2013 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
seminar (S) / 2
Department
Faculty of Sociology
Questions or corrections?
Questions or correction requests for this course?
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ID
29225808