Sozialgeschichte wird hier verstanden als Geschichte sozialer Gruppen und der Beziehungen zwischen ihnen. Gefragt wird nach dem sozialen Ein- und Ausschlüssen, die mit Bezug auf die Zugehörigkeit zu einer Einkommensschicht, einer Alterskohorte oder einem Geschlecht bzw. eine gemeinsame geographische Herkunft oder Hautfarbe erzeugt werden. Solche Vergesellschaftungsprozesse vollziehen sich in Organisationen wie Schule, Verein und Firma, aber auch im Konsumverhalten, in der Freizeitgestaltung oder im nachbarschaftlichen Zusammenleben. Beeinflusst werden diese Prozesse von den Massenmedien, die soziale Unterscheidungen wie Klasse, Geschlecht oder Alter anzeigen, verstärken oder aufweichen können.
Die Veranstaltung ist als Projektseminar konzipiert. Zu Beginn des Semesters finden drei Lektüresitzungen statt, in denen die TeilnehmerInnen einführende Texte diskutieren und jeweils ein Thema wählen, das sie im Verlauf des Semesters bearbeiten. Zu den möglichen Themen gehören u.a. die soziale Distinktion durch Konsum, die Integration von Kriegsflüchtlingen und sog. Gastarbeitern, die Vergesellschaftungsfolgen der Suburbanisierung, der Umgang mit Armut, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, die Bildungsexpansion und ihre sozialen Folgen; neue soziale Bewegungen sowie die „Entdeckung“ gesellschaftlicher Teilgruppen durch die Demoskopie. Alternative Vorschläge seitens der TeilnehmerInnen sind höchst willkommen! Von den TeilnehmerInnen wird erwartet, dass sie die Literatur zu ihrem Thema in Absprache mit dem Dozenten erschließen und – sofern möglich – einfach zugängliche Quellen heranziehen. Am Ende der Vorlesungszeit werden die TeilnehmerInnen ihre Ergebnisse auf einer Blockveranstaltung mündlich vortragen. Es besteht die Möglichkeit, darüber hinausgehend den Kurs mit einer schriftlichen Hausarbeit gemäß den Vorgaben des Modulhandbuchs abzuschließen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Falls das Interesse über diese Zahl hinausgeht, werden die Plätze im Anschluss an die erste Sitzung am 16.4. unter den Anwesenden verlost.
Axel Schildt, Die Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland bis 1989/90, München 2007 (Enzyklopädie Deutscher Geschichte; 80)
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Historiographie | Student information | |
Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | Graded examination
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.2 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig |
- Selbständige Erschließung der Forschungsliteratur zu einem Aspekt des Seminarthemas in Absprache mit und unter Anleitung des Dozenten
- Teilnahme an den Sitzungen sowie Präsentation der Arbeitsergebnisse in Form eines Referats und eines Thesenpapiers in einer Blockveranstaltung am Ende des Semesters (Termin wird im Seminar vereinbart) sind Anforderungen an eine "aktive Teilnahme"
- ggfs. zusätzlich schriftliche Hausarbeit zu einem Aspekt des Seminarthemas