300852 Claude Lanzmanns Dokumentarfilm Shoah (F 1974-1985) (S) (SoSe 2024)

Inhalt, Kommentar

Dieses interdisziplinäre Seminar beschäftigt sich mit dem monumentalen (Dokumentar-)Film Shoah (Frankreich 1985) von Claude Lanzmann, einem Meilenstein der Filmgeschichte wie der Oral History der Shoah. Im Verlaufe des Seminars wird der 9,5-stündige Film in seiner Gesamtheit gesehen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Studierenden setzen sich mit der Entstehungsgeschichte des Films und Claude Lanzmanns Verständnis des Films auseinander. Sie diskutieren Lanzmanns Methoden und Filmästhetik sowie die Relevanz des Films für die Holocaustforschung und die Interpretation der Shoah. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Komplexe Trauma und Zeugnis sowie Trauma, Geschichte und Erinnerung gelegt.

English abstract
Considered a milestone in the history of film and oral history, this interdisciplinary seminar focuses on Claude Lanzmann's documentary Shoah (France 1985). Throughout the seminar, students will view the 9.5-hour film in its entirety and analyze it from various perspectives. The course will cover how the film came to exist and how Claude Lanzmann interprets the film. The course will consider Lanzmann's methods and cinematic aesthetics, as well as the film's relevance to Holocaust studies and the interpretation of the Shoah. The complexes of trauma and testimony as well as trauma, history and memory will receive special attention.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

The course is open to all interested students who are willing and psychologically prepared to confront and deal with testimonies of extreme experiences of violence. Additionally, students are expected to read challenging academic texts in English. Prior knowledge of history and film studies is beneficial but not required for participation.

Der Kurs richtet sich an alle interessierten Studierenden. Er setzt die Bereitschaft und psychische Konstitution voraus, sich mit Zeugnissen extremer Gewalterfahrungen zu konfrontieren und auseinanderzusetzen. Darüber hinaus wird von den Studierenden erwartet, anspruchsvolle und voraussetzungsreiche wissenschaftliche Texte in englischer Sprache zu lesen. Vorkenntnisse aus Geschichts- und Filmwissenschaft sind natürlich hilfreich, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.

Literaturangaben

Felman, Shoshana, & Laub, Dori (1991). Testimony: Crises of witnessing in literature, psychoanalysis, and history. Taylor & Frances/Routledge.

Felman, Shoshana. “In an Era of Testimony: Claude Lanzmann’s Shoah.” Yale French Studies, no. 97 (2000): 103–50. https://doi.org/10.2307/2903217.

Koch, Gertrud, and Ora Wiskind. “The Angel of Forgetfulness and the Black Box of Facticity: Trauma and Memory in Claude Lanzmann’s Film ‘Shoah.’” History and Memory 3, no. 1 (1991): 119–34. http://www.jstor.org/stable/25618613.

LaCapra, Dominick. “Lanzmann’s ‘Shoah’: ‘Here There Is No Why.’” Critical Inquiry 23, no. 2 (1997): 231–69. http://www.jstor.org/stable/1343983.

McGlothin, Erin. “Listening to the Perpetrators in Claude Lanzmann’s ‘Shoah.’” Colloquia Germanica 43, no. 3 (2010): 235–71. http://www.jstor.org/stable/23982080.

Olin, Margaret. “Lanzmann’s Shoah and the Topography of the Holocaust Film.” Representations, no. 57 (1997): 1–23. https://doi.org/10.2307/2928661.

Stoicea, Gabriela. “The Difficulties of Verbalizing Trauma: Translation and the Economy of Loss in Claude Lanzmann’s ‘Shoah.’” The Journal of the Midwest Modern Language Association 39, no. 2 (2006): 43–53. https://doi.org/10.2307/20464186.

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Die Prüfungsleistungen richten sich nach der jeweiligen Studienordnung. Die erforderliche Mitwirkung für die Studienleistung wird in der ersten Seminarsitzung besprochen.

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