Ganz allgemein beschäft sich Wissenschaftstheorie mit der Frage nach der Objektivität von "Wahrheit" und der systematischen Reflexion wissenschaftlicher Methoden, um diese zu erkennen. Deshalb steht Wissenschaftstheorie auch in engem Zusammenhang mit erkenntnistheoretischen Annahmen. Wir beschäftigen uns in diesem Seminar mit den potentiellen Grenzen und Möglichkeiten einer Soziologie als Erfahrungswissenschaft, dem Verhältnis von Erklären und Verstehen, den Problemen der induktiven und deduktiven Methode, dem Verhältnis von wissenschaftlicher Analyse und Werturteil, aber auch dem Verhältnis von Objektivität und Subjektivität im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Anhand von Texten u.a. von Popper, Adorno, Kuhn, Feyerabend, Lakatos, Durkheim, Bourdieu und Esser sollen die grundsätzliche Argumente, Vorgehensweise und kritische Punkte der verschiedenen Ansätze erarbeitet, diskutiert und auf gegenwärtige soziologische Forschungsbeispiele bezogen werden. Auch der Positivismusstreit und die Entwicklungen danach sollen dabei berücksichtigt werden.
Geplante Arbeitsformen
Gruppen- und Plenumsarbeit.
Lernziele und Kompetenzen
Das zentrale Lernziel dieser Veranstaltung ist es, verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze kennen- und einordnen zu lernen. Zudem sollen Kompetenzen zur kritischen Reflexion von Forschungsansätzen und Methoden erworben werden, um „Betriebsblindheit“ und unhinterfragte Routinen im eigenen Uni-Alltag und in der Wissenschaft ganz allgemein erkennen und hinterfragen zu können.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Lektüre der Literatur zu den jeweiligen Sitzungen und die Bereitschaft seine Lese-Eindrücke zu diskutieren.
Carrier, M. (2006), Wissenschaftstheorie zur Einführung, Hamburg.
Chalmers, A. F. (2007), Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie, 6. verbesserte Auflage, Berlin.
Ritsert, J. (1996), Einführung in die Logik der Sozialwissenschaften, Münster.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 2 | Wahlpflicht | 2 | zusätzlich 4 LP für eine benotete Einzelleistung, 2 LP für eine unbenotete Einzelleistung | ||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.3.1 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 5.3 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 6.1; Modul 6.2; Modul 6.3 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
aktive Teilnahme: regelmäßige und aktive Teilnahme sowie Referat
benotete Einzelleistung: Referat und schriftliche Ausarbeitung (ca. 8 Seiten) oder Hausarbeit (ca. 15. Seiten)