300089 Männlichkeiten: Inter- und Transdisziplinäre Perspektiven (S) (SoSe 2014)

Gegenstand dieses Seminars ist das Geschlecht und die geschlechtliche Identität von Männern. Empirische Untersuchungen unterschiedlicher Disziplinen weisen darauf hin, dass sich Männlichkeit gegenwärtig stark verändert – mal als Reaktion auf die Veränderungen in der Ökonomie, mal als Folge neuer Vorstellungen von männlichen Existenzweisen. Stichworte sind beispielsweise: „Zwangsfeminisierung“ (Dörre 2005), „transnational business masculinity“ (Meuser 2010), „Zockermännlichkeit“ (Wichterich 2011), neue „erfüllte männliche Familienexistenz“ (Tholen 2011). Auch Kultur, Kunst und Literatur beginnen auf diese Situation zu reagieren und erproben neue Darstellungen und Repräsentationen von Männlichkeit(en). Im Seminar sollen diese unterschiedlichen Sichtweisen auf Männlichkeit und neuere Interpretationen von männlichen Lebensweisen in den Kontext verschiedener Disziplinen und ihrer jeweiligen Wissenschaftskultur (spezifische Theorietraditionen, Begrifflichkeiten, Methoden, Wissenschaftsstandards, Forschungsziele etc.) gestellt werden. Weiterhin soll das Potential einer inter- und transdisziplinären Perspektive ausgelotet werden, die für die Geschlechterforschung konstitutiv ist. Inwieweit handelt es sich hierbei um eine innovative Wissenspraxis und wo liegen ihre Grenzen?