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Gezielt gegen Krebs

Veröffentlicht am 14. September 2015, 13:51 Uhr

Forschende aus aller Welt treffen sich in Bielefeld 

Die Bekämpfung von Krebs über eine Chemotherapie führt häufig zu vielen ungewollten und gravierenden Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen. Anti-Krebsmedikamente sind giftig, sie greifen neben dem Tumor alle Zellen des Körpers an und schädigen sie. International renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der akademischen und industriellen Forschung treffen sich zwischen dem 20. und 23. September in Bielefeld. Bei der 5. Internationalen CeBiTec Research Conference „Drug Conjugates for Directed Therapy“ wollen sie Strategien diskutieren, diese Nebenwirkungen zu umgehen. 

Das Logo der diesjährigen CeBiTec-Konferenz „Drug Conjugates for Directed Therapy“ zeigt den potentiellen Anti-Tumor Wirkstoff Cryptophycin, der bestimmte Strukturen in Krebszellen erkennt. Diese Bindung beeinträchtigt die Zellteilung, woraufhin die Zelle abstirbt. Foto: Universität Bielefeld
Das Logo der diesjährigen CeBiTec-Konferenz „Drug Conjugates for Directed Therapy“ zeigt den potentiellen Anti-Tumor Wirkstoff Cryptophycin, der bestimmte Strukturen in Krebszellen erkennt. Diese Bindung beeinträchtigt die Zellteilung, woraufhin die Zelle abstirbt. Foto: Universität Bielefeld
Ziel der Forscher ist es, Methoden zu entwickeln, die es erlauben, Chemotherapeutika mit einer Art molekularem Adressaufkleber zu verbinden, um sie gezielt nur an Tumorzellen auszuliefern. Im Gegensatz zu konventionellen Chemotherapien könnten dabei gesunde Zellen größtenteils verschont bleiben. Dazu werden die Krebsmedikamente mit Peptiden, das heißt mit kleinen Eiweiß-Molekülen verknüpft, die ganz bestimmte Bereiche auf den Tumorzellen erkennen. Das führt dazu, dass diese Peptid-Wirkstoff-Konjugate lediglich an Krebszellen ausgeliefert werden und sie dadurch zerstören. „Konjugate aus solchen chemischen Adressaufklebern mit einem Anti-Tumor-Medikament könnten als ,Zauberkugeln‘ die frühe Vision des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich erfüllen“, sagt Dr. Norbert Sewald, Professor für Organische und Bioorganische Chemie an der Universität Bielefeld und Organisator der diesjährigen Konferenz des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec). Paul Ehrlich (1854-1915) bekam 1908 den Nobelpreis für Physiologie.

Die 5. Internationale CeBiTec Research Conference wird dieses Jahr durch das Europäische Marie Skłodowska-Curie Trainingsnetzwerk Magicbullet organisiert, das derzeit von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon 2020 für Forschung und Innovation finanziell gefördert wird. Eröffnet wird die Konferenz mit einem öffentlichen, populärwissenschaftlichen Vortrag von Dr. Ravi Chari von der us-amerikanischen Firma ImmunoGen am Sonntag, 20. September, 18 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Ravi Chari wird auf Englisch über die neuesten Erkenntnisse und Errungenschaften der gerichteten Krebstherapie referieren und auf erste bereits in der Klinik therapeutisch genutzte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate eingehen. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu dem Eröffnungsvortrag im ZiF der Universität Bielefeld herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen im Internet:
www.cebitec.uni-bielefeld.de/index.php/events/conferences/426-2015-09-20-5th-int-cebitec-research-conference-3
www.magicbullet.de

 

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