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Entschlüsselung eines süßen Geheimnisses

Veröffentlicht am 18. Januar 2012, 13:34 Uhr

Biologen der Universität Bielefeld und des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik identifizieren Genomsequenz der Zuckerrübe

 

Zuckerrüben eignen sich unter anderem als nachwachsender Rohstoff für die Gewinnung erneuerbarer Energien.
Zuckerrüben eignen sich unter anderem als nachwachsender Rohstoff für die Gewinnung erneuerbarer Energien. Foto: KWS Saat AG
Erfolg für die Forscher des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld um Professor Dr. Bernd Weisshaar und des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik, Berlin, um Dr. Heinz Himmelbauer: Sie haben es geschafft, die Genomsequenz der Zuckerrübe zu entschlüsseln. Im Falle der Zuckerrübe ist dies besonders interessant, da sie mit anderen Pflanzen, deren Genome bereits entschlüsselt wurden, nur entfernt verwandt ist und deshalb völlig neue Erkenntnisse zu Pflanzenaufbau und -funktion zu erwarten sind.

Unterstützt mit drei Millionen Euro Fördergeldern des Bundesforschungsministeriums wurde auf der Basis modernster Techniken die Genomsequenz ermittelt, die etwa ein Drittel der Größe des menschlichen Genoms entspricht. „Die Entschlüsselung ermöglicht nun eine beschleunigte und zielgerichtete Züchtung leistungsfähiger, robuster und ertragreicher Zuckerrübensorten“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. „Diese sind im Idealfall krankheitsresistent und unempfindlich gegenüber Umwelt- und Klimaeinflüssen wie Hitze und Trockenheit.

Professor Dr. Bernd Weisshaar vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld.
Professor Dr. Bernd Weisshaar vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld.
Heutzutage wird etwa ein Drittel des weltweit benötigten Zuckers aus Zuckerrüben gewonnen, wobei Deutschland in der EU zu den Hauptproduzenten gehört. Auch auf der Verbraucherseite ist Deutschland mit führend: Alleine durch den Ausbau des biotechnologischen Produktionssektors hat sich der Zuckerbedarf der hiesigen chemisch-technischen Industrie in den letzten 15 Jahren verfünffacht. Der Rohstoff Zuckerrübe erfährt neben seiner klassischen Verwendung als Tierfutter in jüngster Zeit auch zunehmend Beachtung als nachwachsendes Substrat für die Gewinnung erneuerbarer Energien in Form von Bioethanol und Biogas.

Die Forschung zur Genomsequenz der Zuckerrübe wird am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld durchgeführt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Verbundforschungsprojekt „BeetSeq“ mit Partnern vom Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik in Berlin-Dahlem und deutschen Zuckerrüben-Züchtern gefördert. Die Universität Bielefeld trägt mit ihren national und international deutlich sichtbaren Kompetenzen auf den Gebieten Genomik, Bioinformatik und Biotechnologie erfolgreich zu diesem und anderen Verbundprojekten bei.

Informationen zum geförderten Verbundprojekt und zu den jüngsten Publikationen:
http://bvseq.molgen.mpg.de
Über diese Internet-Adresse wird der internationalen Forschergemeinschaft auch ab Mitte Januar die erste, noch vorläufige Version der Genomsequenz der Zuckerrübe (bezeichnet als „RefBeet-0.9“) zur Verfügung gestellt.

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