Modul 69-SU-GEWI Gesellschaftswissenschaftliche Perspektive des Sachunterrichts

In der historischen Dimension lernen die Studierenden

• das Spektrum historischer Teildisziplinen, Methoden und Arbeitsgebiete der Geschichtswissenschaft kennen und für die Analyse historischer Kontexte zu nutzen;
• im Rahmen ganzheitlicher Problemstellungen die historische Perspektive zu akzentuieren;
• Themen für den Sachunterricht mit Bezug auf den Lehrplan und die Lebenswelt der Schüler*innen zu formulieren und konkrete Planungsschritte zu skizzieren;
• durch die Erschließung historischer Alterität, Entwicklungen der digitalen Welt als gestaltbar zu begreifen und verantwortlich zu gestalten.

In der sozialwissenschaftlichen Dimension lernen die Studierenden

• grundlegende Probleme und Phänomene des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft und die Bedeutung sozialwissenschaftlichen Denkens und Analysierens kennen,
• exemplarische Ansätze der Sozialwissenschaften zu nutzen, um an Problembereichen das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft zu analysieren, zu beurteilen und Gestaltungsmöglichkeiten abzuschätzen sowie
• die Bedeutung der sozialwissenschaftlichen Perspektive in einem inklusiven Sachunterricht zu begründen, die curriculare Verankerung zu beurteilen, relevante Inhaltsfelder zu bestimmen (z. B. Soziale Ungleichheit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Geschlecht und Identität), für exemplarische Themen angemessene Zielsetzungen zu definieren und kompetenzorientierte inklusive Erarbeitungsweisen zu entwickeln.

Zur Stärkung der integrativen Perspektive des Sachunterrichts sollen vornehmlich Querschnittsthemen (z. B. gesellschaftliche Schlüsselprobleme) gewählt werden, die eine sachunterrichtlich-perspektivübergreifende Erschließung ermöglichen.

Geschichtswissenschaft / Historische Perspektive

• Repräsentationen von Vergangenheit in der Alltagswelt (Lebens-, Familiengeschichte, Szenen aus der Geschichte der Schule, des Stadtteils, des Wohnorts, der Region); die in transkultureller und intersektionaler Verschränkung entlang von Kategorien wie z. B. class, race, gender, age oder dis/ability in den Blick genommen werden;
• Umgang mit den „Überresten der Vergangenheit“ (Hermeneutik), auch unter Nutzung digitaler Recherchemöglichkeiten;
• Geschichte als narrative Sinnbildung über Zeit (Dauer und Wandel, Fremdheit und Vertrautheit, Geschichte als erzählte Vergangenheit, Darstellung von Zeit), die auf aktuelle Problemstellungen abzielt, immer vielfältig verfasst ist und inklusiv verhandelt wird;
• Triftigkeit als Kriterium historischer „Evidenz“, die auch insbesondere als Urteilskompetenz in digitalen Zusammenhängen ihre besondere Relevanz entfaltet.

Sozialwissenschaften / Sozialwissenschaftliche Perspektive

• Klassische und moderne Ansätze der Sozialwissenschaften mit Blick auf das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft (mit Bezug zu relevanten Inhalten des Sachunterrichts, z. B. Sozialstrukturanalyse, soziale Ungleichheit, sozialer Wandel, Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Konflikte, das Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft), Geschlecht, Diversity und Identität), sowie
• didaktische Fragestellungen zu Inhalten wie fachdidaktische Theorien der sozialwissenschaftlichen Bildung, Konzepte inklusiven Sachunterrichts, Medienbildung (digitales Lernen), strukturelle-institutionelle soziale Ungleichheitsformen bei sozialwissenschaftlichen Lehrlernprozessen Aufgezeigt werden soll der Beitrag der sozialwissenschaftlichen Perspektive im Sachunterricht.

69-SU-BASIS

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