Unter dem Begriff Emotionsverarbeitung oder Emotionsregulation werden alle Prozesse zusammengefasst, die der mentalen Verarbeitung emotionaler Zustände dienen. Emotionen sind bewertende mentale Reaktionen innerhalb situativer Kontexte, in denen ein Individuum sich befindet. Wie aus dem Alltagsleben bekannt ist, regulieren Menschen ihre Emotionen unterschiedlich. Moderne Forschungsansätze untersuchen Emotionsregulation auch mit neurowissenschaftlichen Methoden. Die Tatsache, dass wir Emotionen haben und diese versuchen zu regulieren, eröffnet ein Portal für viele Fragen:
z.B.: Warum erleben einige Menschen mehr negative Emotionen als andere? Wie können Menschen ihre Emotionen regulieren, um freundlicher und weniger destruktiv sich selbst und anderen gegenüber zu sein? Welche Arten der Emotionsregulation sind langfristig adaptiv, welche sind weniger adaptiv, in Abhängigkeit von intra- und interpersonellen Bedingungen?
Defizite in der Emotionswahrnehmung und -regulation werden als kritischer Faktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher psychischer Störungen betrachtet. Die Fähigkeit zur Akzeptanz und/oder Veränderung von belastenden affektiven Reaktionen ist hierbei von zentraler Bedeutung für die psychische Gesundheit. Daher nimmt die Vermittlung adaptiver Emotionsregulationskompetenzen eine zunehmend wichtige Rolle in der Psychotherapie und der Krankheitsprävention ein. Der Fokus in diesem Seminar soll auf den wechselseitigen Beziehungen zwischen emotionalen Kompetenzen und Symptomen psychischer Störungen gelegt werden. Um Emotionsregulation zu untersuchen, kann eine Vielzahl von Methoden eingesetzt werden. Die Erkenntnisse aus diesen wissenschaftlichen Studien haben Eingang in die Diagnostik und Behandlung gefunden. Neue Entwicklungen in diesen Bereichen sollen vorgestellt und kritisch reflektiert werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-M-J Grundlagen und Anwendung: Klinische Psychologie | J.3 Seminar zu aktuellen Themen der klinischen Psychologie | Studienleistung
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Studieninformation |
27-M-J_a Grundlagen und Anwendung: Klinische Psychologie | J.3 Vertiefungsseminar | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Neben Textarbeit und Präsentationen in Referatsform werden Beispiele aus Klinik und Forschung interaktiv erarbeitet, wissenschaftliche Ergebnisse sollen auf klinische Anwendung beispielhaft bezogen werden (Filme, Diagnostik-/Behandlungsbeispiele), um dieser kritisch diskutieren zu können.