Sinfoniekonzert am 22. Juni:
Beethoven Tripelkonzert C-Dur op. 56
Joh. Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Im späten Barock und in der frühen Klassik erfreute sich das Concerto grosso großer Beliebtheit. Seine Anlage sah einen Wechsel von Kompositionsabschnitten, die vom Gesamtorchester getragen wurden, mit solchen vor, in denen eine kleine Gruppe solistisch eingesetzter Instrumente kammermusikalisch miteinander konzertierte. In der hohen Klassik, die den Schwerpunkt solistischen Musizierens vom Virtuos-Spielerischen auf den Ausdruck verschob, kam diese Kompositionsform rasch außer Gebrauch, da sie dem einzelnen Solisten nur sehr geringen Entfaltungsspielraum gewährte. Beethovens Tripelkonzert für Violine, Violoncello und Klavier greift die Concerto-grosso-Praxis auf und nimmt auch ein Stück weit deren nüchterne, dem Espressivo abgeneigte Grundhaltung wieder ein.
Für Johannes Brahms war immer Beethoven der Maßstab seines sinfonischen Schaffens, und da ihm dieser Maßstab gigantisch erschien, kam er Zeit seines Lebens über die Zahl von vier Sinfonien nicht hinaus. Während aber Beethoven vom thematischen Einfall aus dessen Entwicklung bzw. dessen Dekomposition betreibt, konzipiert Brahms bereits das Thema unter dem Gesichtspunkt seiner Entwicklungsmöglichkeiten und verlagert damit den kompositorischen Schwerpunkt radikal in Richtung auf den variativen Prozeß, während die thematische Individuation ins beinah Unbedeutende herabsinkt. Gleichwohl gelingen Brahms mitunter Augenblicke von großer Innigkeit, und sein ausgeprägter Sinn für das Nebensächliche schenkt auch noch den im Orchestersatz sonst vernachlässigten Stimmen eine Fülle dankbarer Aufgaben.
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