Interaktionen in Organisationen
Theoretische und empirische Perspektiven
(Hinführung auf eine Lehrforschung im Wintersemester 2015/2016)
Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Seminars eine Bachelorarbeit zu schreiben
Sommersemester 2015 - Dienstag 12.15 bis 15.45 Uhr
In der Soziologie setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Ablauf von Face-to-Face-Interaktionen in Unternehmen, Universitäten, Krankenhäusern oder Verwaltungen sich nicht allein aus der Funktionsweise von Organisationen heraus erklären lässt, sondern dass es eigene „Gesetzmäßigkeiten“ dieser Interaktionen gibt.
In diesem vierstündigen Seminar werden einerseits verschiedene theoretische Texte zum Verhältnis von Interaktion und Organisation diskutiert (Seminar theoretisch) und andererseits eigene kleine empirische oder theoretische Studien über Interaktionen (Führungskräftegespräche, Fakultätskonferenzen, Abteilungssitzungen, Weiterbildungsveranstaltungen und Betriebsfeiern) durchgeführt (Seminar empirisch).
Dieses Seminar führt – wenn ausreichend Interesse bei den Studierenden vorhanden ist – auf eine kleine Lehr-forschung im Wintersemester 2015/2016 zu. Bachelor-Studierende werden ausdrücklich ermutigt, im Rahmen dieses Seminars im Sommersemester ihre Bachelorarbeit im Bereich Organisationssoziologie zu schreiben.
Im Seminar werden keine klassischen Referate gehalten, sondern Texte anhand von Leitfragen diskutiert. Das Seminar wird äußerst arbeitsintensiv mit einer durchschnittlichen Textlektüre von 100 Seiten pro Woche, die von allen erwartet wird. Es wird in dem Seminar vergleichsweise viel geschrieben – kleine Essays, Interaktionsbeobachtungen, Wikipedia-Einträge oder Forschungskonzeptionen.
Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse der Organisationssoziologie. Diese können durch die Einführungs-veranstaltungen Organisationssoziologie im Bachelor, die Lektüre von einigen organisationssoziologischen Klassikern oder die sorgfältige Lektüre eines Lehrbuches (z.B. Stefan Kühl 2011: Organisationen. Eine sehr kurze Einführung – kostenlos über Uni-Bibliothek herunterzuladen) erworben werden.
Von den Studierenden wird erwartet, dass sie das Buch von Erving Goffman: Wir alle spielen Theater. München: Piper-Verlag, über die Semesterferien bzw. bis spätestens zur zweiten Semesterwoche gelesen haben. Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist unbedingt notwendig (der Text zur ersten Sitzung muss gelesen werden).
Zur zweiten Sitzung wird von jedem Teilnehmer ein zwei- bis dreiseitiges Essay erwartet, in dem die Kapitel „Ensemble“, „Techniken der Eindrucksmanipulation“ oder (!) ein anderes Kapitel aus dem Buch auf eine Interaktionssituation (in oder außerhalb von Organisationen) angewandt werden. Auf meiner Website gibt es ausführliche Hilfestellungen zum Abfassen von Essays. Ich ermutige Sie, das Essay entsprechend der Modelle auf meiner Homepage zu anzufertigen.
Programm – erste Überlegungen
I. Teil – Einleitung
1. Sitzung - Interaktion in Organisationen - ein Überblick
- Was sind Interaktionen? Was sind Organisationen? Eine erste Bestimmung.
- Wo finden Interaktionen in Organisationen oder zwischen Organisationen statt? Ein „Wettbewerb“
- Eine Einführung in die Interaktion in Organisationen
Luhmann, Niklas (1975): Interaktion, Organisation, Gesellschaft. In: Luhmann, Niklas (Hg.): Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen: WDV, S. 9-20.
Luhmann, Niklas (1965): Spontane Ordnungsbildung. In: Morstein Marx, Fritz (Hg.): Verwaltung. Eine einführende Darstellung. Berlin, S. 163-183.
II. Teil - Ein Überblick über zentrale Gedanken der Interaktionssoziologie
(und eine Diskussion von Interaktionen in und außerhalb von Organisationen)
Hier werden Konzepte, Gedanken, Themen der Interaktionssoziologie vorgestellt, die sich für die Analyse von Interaktionssituationen in Organisationen eignen. Ganz wichtig ist, dass Sie beim Lesen und Diskutieren bereits Anwendungen auf Ihr Thema versuchen.
2. Sitzung – Konzepte der Interaktionssoziologie – die Goffman-Basics - Techniken der Eindrucksmanipulation, Vorder- und Hinterbühne, Ensemble
Das Buch „Goffman, Erving (1983): Wir alle spielen Theater. München: Piper“ muss komplett gelesen sein (der Text ist nicht im Reader). Im Seminar werden unter anderem folgende Seiten intensiver behandelt:
1. Analysefokus: Vorder- und Hinterbühne
Goffman, Erving (1983): Wir alle spielen Theater. München: Piper S. 99-129
2. Analysefokus: Ensemble
Goffman, Erving (1983): Wir alle spielen Theater. München: Piper S. 73-98 (Ensemble)
3. Analysefokus: Techniken der Eindrucksmanipulation/Impression Management S. 189-216 (Techniken der Eindrucksmanipulation).
Goffman, Erving (1983): Wir alle spielen Theater. München: Piper
Das Einstiegs-Essay muss zur Sitzung mitgebracht werden und ins Internet gestellt werden. Hier werden die Themen verteilt.
Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse der Organisationssoziologie. Diese können durch die Einführungs-veranstaltungen Organisationssoziologie im Bachelor, die Lektüre von einigen organisationssoziologischen Klassikern oder die sorgfältige Lektüre eines Lehrbuches (z.B. Stefan Kühl 2011: Organisationen. Eine sehr kurze Einführung – kostenlos über Uni-Bibliothek herunterzuladen) erworben werden.
Erving Goffman: Wir alle spielen Theater. München: Piper-Verlag
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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30-M32 Fachmodul Organisation II (erweitert) | Problemfeldanalyse oder Vertiefungsseminar | Study requirement
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Student information |
Vertiefungsseminar | Study requirement
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- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.