230516 Cicero "De officiis" (S) (SoSe 2015)

De officiis ist Ciceros letztes philosophisches Werk, das in der Krise der ausgehenden Republik verfasst wurde. Mit dieser Schrift wendet sich Cicero an die römische Jugend, die die Zukunft des Staates darstellt. Um diese Zukunft im Sinne der alten römischen Tugenden zu gestalten, vermittelt Cicero als Philosoph ein Wertebewusstsein, das er in Anlehnung an die klassischen Kardinaltugenden ausformuliert. In diesem Zusammenhang soll im Seminar den Fragen nachgegangen werden, welche Werte und Tugenden Cicero für einen angehenden Politiker der res publica verfolgt und ob er diesem Ideal selbst entspricht. Bei der Erörterung dieser Fragen werden zusätzlich zu der Übersetzung des Gesamtwerks die griechische Primärquelle, d.i. Panaitios' Περὶ τοῦ καθήκοντος, sowie auch Bezüge aus Senecas Tugendethik zu Rate gezogen.

Literaturangaben

M. Tullius Cicero: De officiis, recognovit brevique adnotatione critica instruxit M. Winterbottom, Oxford Classical Texts, Oxford University Press, New York 1994.
Stroh, Wilfried: Cicero, Redner, Staatsmann, Philosoph, 2., durchgesehene Auflage, C. H. Beck, München 2010.