Ausgehend von Serge Moscovicis Kritik an der klassischen Konformitätsforschung behandeln wir zunächst frühe Ansätze zur Erklärung von Minderheiteneinfluss. Dann betrachten wir Weiterentwicklungen und Alternativen zu Moscovicis Ansatz, darunter die Selbstkategorisierungstheorie, das "leniency contract model", Zweiprozessmodelle der Persuasion, den "mere consensus approach". In einer integrativen Gesamtschau versuchen wir die Fragen zu beantworten, ob Minderheiteneinfluss sich grundlegend von Mehrheitseinfluss unterscheidet und ob es Bedingungen gibt, unter denen Minderheiten sozial attraktiver sind als Mehrheiten.
BITTE BEACHTEN SIE: Es gibt eine verbindliche gemeinsame Vorbesprechung der drei Seminare 27-G.3 (Bohner / Rees / Wullenkord), um ggf. Überbuchungen auszugleichen. Diese findet statt am Montag, 13.10.2014, 12-14 h ct. Der Raum wird noch bekanntgegeben. Studierende, die an einem der drei Seminare teilnehmen möchten, aber zur Vorbesprechung verhindert sind, teilen dies bitte vorab telefonisch mit unter 0521 1064436 (Frau Akkaya-Willis); bitte geben Sie dabei Folgendes an: Name, Matrikelnummer, Studiengang, Kontakt-Mail und Ihre erste und zweite Präferenz bei den Seminaren.
Es gibt keine formalen Teilnahmevoraussetzungen, aber der vorherige (oder zumindest parallele) Besuch der Vorlesung 27-G.1 ist zum Verständnis der Seminarinhalte hilfreich.
Da es sich bei Modul 27-G um ein Wahlpflichtmodul des BSc-Studiengangs Psychologie bzw. des BA-Nebenfachs Psychologie handelt, werden die Seminare 27-G.3 vorrangig geöffnet für Studierende, die dieses Modul im Rahmen ihres Studiums benötigen.
Hier nur eine Auswahl an relevanten Texten. Die vollständige Literaturliste wird im Seminar auch anhand der Interessen der Studierenden gemeinsam zusammengestellt.
Crano, W. D., & Chen, X. (1998). The leniency contract and persistence of majority and minority influence. Journal of Personality and Social Psychology, 74, 1437-1450.
David, B., & Turner, J. C. (2001). Majority and minority influence: A single process self-categorization analysis. In C. K. W. De Dreu & N. K. De Vries (Eds.), Group consensus and minority influence: Implications for innovation (pp. 91-121). Oxford, UK: Blackwell.
Erb, H.-P., & Bohner, G. (2010). Consensus as the key: Towards parsimony in explaining minority and majority influence. In R. Martin & M. Hewstone (Eds.), Minority influence and innovation: Antecedents, processes and consequences (pp. 79-103). Hove, UK: Psychology Press.
Hollander, E. P. (1958). Conformity, status, and idiosyncracy credit. Psychological Review, 65, 117-127.
Imhoff, R., & Erb, H. P. (2009). What motivates nonconformity? Uniqueness seeking blocks majority influence. Personality and Social Psychology Bulletin, 35, 309-320.
Moscovici, S. (1980). Toward a theory of conversion behavior. Advances in Experimental Social Psychology, 13, 209-239.
Nemeth, C. (1986). Differential contributions of majority and minority influence. Psychological Review, 93, 23-32.
Wood, W., Lundgren, S., Ouellette, J. A., Busceme, S., & Blackstone, T. (1994). Minority influence: A meta-analytic review of social influence processes. Psychological Bulletin, 115, 323-345.
Texte und Seminarmaterialien werden im Laufe des Semesters unter Stud.IP verfügbar gemacht.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
einmalig | Mo | 12-14 | H16 | 13.10.2014 | Vorbesprechung |
wöchentlich | Fr | 14-16 | E01-108 | 17.10.2014-06.02.2015
nicht am: 26.12.14 / 02.01.15 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-GF-Soz Sozialpsychologie | GF-Soz.3: Vertiefung zur Sozialpsychologie | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Psychologie (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | Individuelle Ergänzung |
Die regelmäßige aktive Teilnahme ist zum Erreichen der Seminarziele erforderlich.
Eine Studienleistung im Umfang von 3 LP wird erbracht durch die regelmäßige Beantwortung von Fragen zu den Seminartexten, die wöchentlich gestellt werden. Außerdem leiten jeweils zwei Studierende gemeinsam eine Sitzung (Moderation, Diskussionsleitung, ggf. kurzes Impulsreferat).
Leistungspunkte können nur für die Teilnahme am gesamten Modul 27-G erworben werden. Dieses Modul umfasst 10 LP, die sich auf die Vorlesungen 27-G.1 und 27-G.2 (zusammen 7 LP) sowie ein Seminar 27-G.3 (3 LP) verteilen.