261016 Kulturtheorie und Erzählen (S) (WiSe 2007/2008)

Kultur als eine Gesamtheit wert- und sinnbesetzter Leitungen und Hervorbringungen des Menschen wird in der Regel als Gegenbegriff zur Natur verwandt und soll das erfassen, was die conditio humana jenseits des von der Natur ohne menschliches Zutun Hervorgebrachten ausmacht. Ein wesentlicher Bestandteil dessen, was Kultur ausmacht, ihr zugehört und ihr zugleich Identität gibt, ist das Erzählen. Durch Erzählen (als kommunikative Praxis) und durch Erzählungen werden Werte, Selbstverständnisse, soziale Identitäten ausgehandelt und weitergegeben. Im Seminar werden wichtige Vertreter erzählorientierter Kulturtheorie (Cassirer, Ricoeur, Flusser, Bourdieu) vorgestellt und die Herstellung kultureller Entitäten und Identitäten in zeitgenössischen Romanen (u. a. Cees Nooteboom, Katharina Hacker) und im Film (Good Bye Lenin u.a.) analysiert.

Eine Leistungsbescheinigung (BA-oder Master of Education-Studiengang) wird ausgestellt für ein Sitzungsprotokoll (6 Seiten) und mdl. Beteiligung.
Ein Leistungsnachweis (Magister- oder Lehramts-Studiengang) wird ausgestellt für mdl. Beteiligung und eine Hausarbeit (20 Seiten).

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

BA-Studiengang: Abschluss des ersten Studienjahres.
Magister- und Lehramts-Studiengänge: Zwischenprüfung.

Literaturangaben

Wolfgang Müller-Funk: Kulturtheorie: Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften. Tübingen 2006.
Wolfgang Müller-Funk: Die Kultur und ihre Narrative. Wien 2002.
Oswald Schwemmer: Kulturphilosophie: eine medientheoretische Grundlegung. München 2005.