In einer zunehmend globalisierten und pluralisierten Welt tritt eine Vielzahl von (kulturellen) Differenzen auf. Kulturellen Gruppenunterschieden, die ein Charakteristikum jeder Gesellschaft sind, wird im Kontext der Internationalisierung, Globalisierung und Migration ein anderer Stellenwert verliehen. Die Frage des Umgangs mit der „Differenz“, deren Wahrnehmung stets interpretationsabhängig ist, gerät dann zu einer besonderen Herausforderung. Popularität der Angebote zum Erlernen interkultureller Kompetenz zeugt vom Wunsch nach Aneignung der Kriterien zur Einschätzung von kultureller Fremdheit und einer darauf bezogenen Handlungsfähigkeit. Dieser Wunsch kann allerdings nicht eingelöst werden, da eine Aneignung von einigen wenigen Eigenschaften der „fremden“ Kulturen eine grenzenlos ausdifferenzierte kulturelle Landschaft weit verfehlt. Darüber hinaus führt die Wiederholung von einigen stereotypisierten Bildern von anderen zu einer Verfestigung von Automatismen, die gerade eine situationssensible Handlung vereitelt. Worum geht es also in der Interkulturalität? Welches Wissen kann sich als brauchbares Wissen in interkulturellen Zusammenhängen erweisen? Welche Annäherung an „kulturell anderen“ wird der Subjektivität der anderen gerecht und kann zugleich als differenzsensibel gelten? Diesen Fragen wird sich das Seminar nähern, um einen Einblick in den Interkulturalitätsdiskurs zu geben und durch die Auseinandersetzung mit der Theorie eine wissenschaftlich fundierte Praxis zu ermöglichen.
Im Seminar ist Präsentation und Diskussion mehrerer Theorieansätze, Analyse der Perspektiven der Wirklichkeitserfassung in ausgewählten Produktionen der Medien sowie die Einbeziehung der eigenen Erfahrungen bei der Aneignung des Interkulturellen vorgesehen.
Methoden: Text-, Film- und Bildinterpretation (Kritik und Bewertung), Rekonstruktion der Theorieansätze, Kurzreferate, Diskussion, Analyse der eigenen Erfahrung, Erfahrungsberichte, Gruppenarbeit, Transformation von Theorie auf eigene Praxis.
Teilnehmen können Studierende aller Fakultäten. Insbesondere richtet sich die Lehrveranstaltung an internationale Studierende und diejenige, die ein Auslandsemester planen (Studium oder Praktikum) sowie Mentorinnen und Mentoren in Mentoring-Programmen des International Office.
Voraussetzungen sind: die Bereitschaft zur kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf ‚Kultur’ sowie gründliche Textlektüre und Teilnahme an Diskussionen. Sozialwissenschaftliche Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Mecheril, Paul (2008): „`Kompetenzlosigkeitskompetenz´. Pädagogisches Handeln unter Einwanderungsbedingungen“, in: Auernheimer, Georg (Hg.): Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität. Opladen: Leske und Budrich, 15-34.
Weidemann, Arne/ Straub, Jürgen/ Nothnagel, Steffi (2010): „Interkulturelle Kompetenz lehren. Begriffliche und theoretische Voraussetzungen“, in: Weidemann, Arne/ Straub, Jürgen/ Nothnagel, Steffi (Hg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung. Ein Handbuch. Bielefeld: Transcript, 15-29.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IR Interkulturalität reflexiv | Bereich 1: Theorien und Geschichte des interkulturellen Diskurses | Studienleistung
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Studieninformation |
Bereich 3: Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation und reflexive Haltung | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2011) | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | ||||
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | ||||
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | ||||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | ||||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | ||||
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | |||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | 3 | aktive Teilnahme für Individuelle Ergänzung | |||
Internationales in Studium und Lehre (Einschreibung bis SS 2011) | Wahl | 3 | aktive Teilnahme IErgänzung, Modul Interkulturalität reflexiv, Element 1 GS | ||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.5; H.2.6; H.3.1 | scheinfähig | ||||
Studieren ab 50 |