Themenübersicht zur Vorlesung:
I. Grundlagen
Im ersten Teil wird die Funktion des Wettbewerbs diskutiert, und kurz die relevanten Wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen beleuchtet. Weiters werden Überlegungen zur Feststellung von Marktmacht und Marktbeherrschung aus der Vorlesung ‚Industrieökonomik’ wiederholt und vertieft.
II. Marktbeherrschende Einzelunternehmen und Oligopole
Im zweiten Teil der Veranstaltung betrachten wir wettbewerbsgefährdende Strukturen des Marktes und ihre Auswirkungen.
Unter anderem werden wir uns mit folgenden Themen beschäftigen:
1) In der Vorlesung ‚Industrieökonomik’ wurde bereits gezeigt, dass auf einem Markt mit Monopolstellung des Anbieters überhöhte Preise und eine verringerte Konsumentenrente sowie statische Wohlfahrt vorliegt, im Vergleich zu einem Markt mit vollständiger Konkurrenz. In der Realität treten diese echten Monopole kaum auf, allerdings existieren eine Reihe von offenen Märkten auf denen einzelne Unternehmen eine beherrschende Stellung erlangen und halten. Mithilfe einfacher Modelle werden wir überlegen, wie sich potenzielle Konkurrenz auf das Verhalten eines solchen dominanten Unternehmens auswirkt und welche Bedeutung Markteintrittsschranken haben. Wir betrachten weiters die Auswirkungen der Höhe von Markteintrittsschranken auf die Wohlfahrt.
2) Ein weiterer Punkt ist die Betrachtung von Oligopolmärkten. Aufbauend auf den Betrachtungen zu nicht-abgestimmtem Verhalten aus der ‚Industrieökonomik’ analysieren wir welche Probleme aus wettbewerbspolitischer Sicht sich durch abgestimmtes Verhalten der Marktteilnehmer sowie durch Konzentration von Marktmacht in Kartellen ergeben. Wir untersuchen die Auswirkungen derartiger Strukturen auf die Gewinne der Unternehmen und die Wohlfahrt am Markt.
III. Zusammenschlüsse
Im dritten Teil dieser Veranstaltung analysieren wir sowohl horizontale (d.h. zwischen Konkurrenten) als auch vertikale (d.h. zwischen Unternehmen auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette) Zusammenschlüsse von Unternehmen aus wettbewerbstheoretischer und wettbewerbspolitischer Sicht.
IV. Zwischenhändler und Plattformwettbewerb
In vielen Märkten spielen Zwischenhändler bzw. (digitale) Plattformen, über die Transaktionen vermittelt werden, eine zunehmende Rolle. Wir betrachten die Rolle derartiger Plattformen für die Effizienz von Märkten und den Wettbewerb, insbesondere auch bei Vorliegen von (indirekten) Netzwerkeffekten.
V. Natürliche Monopole
Auf Märkten, in denen die marginalen Produktionskosten mit der Produktionsmenge abnehmen, kann kein Wettbewerb zwischen mehreren Produzenten entstehen. Im Rahmen des letzten Teiles der Veranstaltung beschäftigen wir uns mit derartigen natürlichen Monopolen und diskutieren die Notwendigkeit und die Möglichkeiten ihrer Regulierung.
Peitz, M. und P. Belleflamme, Industrial Organization: Markets and Strategies, Cambridge University Press, 2nd Ed.,2015.
https://www.cambridge.org/de/academic/subjects/economics/industrial-economics/industrial-organization-markets-and-strategies-2nd-edition
Bester, H., Theorie der Industrieökonomik, 7. Aufl., Springer, 2017
https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-662-48141-7 (online verfügbar)
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Motta, M., Competition Policy: Theory and Practice, Cambridge University Press, 2004
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Schmidt, I., Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, 9. Aufl., Oldenbourg, 2012.
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https://www.pearson.com/us/higher-education/program/Martin-Industrial-Economics-Economic-Analysis-and-Public-Policy-2nd-Edition/PGM278051.html
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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31-M22 Profilmodul Wettbewerb | Wettbewerbspolitik | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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