Die tschechoslowakischen Kinderserien des Filmstudios Barrandov erfreuten sich in den frühen 80er Jahre sowohl in der DDR als auch in der BRD großer Beliebtheit. In "Létající Čestmír"´, in der BRD unter dem Titel "Der fliegende Ferdinand" und in der DDR als "Der Zauberstein" ausgestrahlt, der Sciencefiction-Serie "Návstevníci" ("Die Besucher" bzw. "Expedition Adam 84") und in "Lucie, postrach ulice" ("Luzie, der Schrecken der Straße") basiert ein nicht geringer Teil des Humors auf der Kontrastierung der Perpektive der Kinder mit der der Erwachsenen. Die Erwachsenen vertreten verschiedene Bilder von Kindheit, die häufig von Idealisierung, Dämonisierung und der ein oder anderen Form von Unverständnis geprägt sind: Die einen sind der Ansicht, die Kinder seien als "Maßstab für die absolute Reinheit der Sitten" der Ausgangspunkt für Überlegungen zur Perfektionierung der Menschheit, derweil die anderen stöhnen, es sei "ein Kreuz mit der Jugend von heute". Dementsprechend repräsentieren sie unterschiedliche pädagogische Konzepte. Den Kindern, deren Perspektive ins Zentrum der Serien gerückt ist, wird demgegenüber eine eigene Logik zugesprochen. Dabei spielt die Phantasie eine herausragende Rolle (nicht zuletzt in der Serie "Arabela": "Die Märchenbraut" bzw. "Die schöne Arabella und der Zauberer"). Doch was lässt sich aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive lernen, wenn sich bei einer Zeitreise herausstellt, dass der spätere Nobelpreisträger Adama Bernau ein Rabauke ist, der ständig Ärger mit der Schule hat? Was bedeutet es, wenn Ferdinand Trenkel seinen Vater in den Wahnsinn treibt und wenn Luzie, um vor ihrer Einschulung der gefürchteten Oswald-Bande beizutreten, sich zu Kaufhausdiebstahl anstiften lässt? Welche Vorstellungen von guter Pädagogik repräsentiert "der sympathische Pädagoge Philip Janda"? Wie ist Entwicklung gedacht, wenn an der Perfektionierung der Menschheit gearbeitet wird und es in der Zukunft kein Geld mehr gibt? In diesem Seminar werden wir die in diesen Serien präsentierten Bilder von Kindheit und Pädagogik in Familie und Schule genauer analysieren, die offenbar die Vorstellungen von Kindheit der damaligen KonsumentInnen bis heute prägen: Häufig finden sich Äußerungen von Fans, dass sie diese Serien an ihre Kinder und Enkel weitergeben und Ähnlichkeiten zwischen ihren Kindern und den ProtagonistInnen dieser Serien erkennen oder herbeiwünschen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E3: Lebensphasen und Lebenslauf im Fokus der Erziehungswissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi14 Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi14_a Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-BiWi2-G Fachliches Grundlagenmodul (Grundschule) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi2-HRGe Fachliches Grundlagenmodul (HRGe) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2 | scheinfähig |